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Wetter in Thüringen: Häuser werden zur „tödlichen Falle“ – sie fordert das Leben etlicher Tiere

Nicht nur Menschen fragen sich wie sie das winterliche Wetter in Thüringen überstehen sollen. Tiere geraten besonders jetzt in eine Falle.

Wetter in Thüringen
© imago images/blickwinkel

Die heftigsten Wetterlagen in Thüringen seit 1990

Dauerregen, Sturm oder Rekord-Hitze: Das waren die heftigsten Wetterlagen in Thüringen seit 1990.

Das Wetter in Thüringen macht nicht nur vielen Menschen zu schaffen. Etliche Tiere leiden still und heimlich. Mit dem Einbruch der Kälte beginnt für viele Tiere in Thüringen ein gefährlicher Überlebenskampf: Sie suchen verzweifelt nach Schutz und Wärme, oft in der Nähe menschlicher Behausungen.

Doch was als sicherer Rückzugsort erscheint, kann zur tödlichen Falle werden. Warum ist diese Vorsicht im Winter besonders wichtig und welche unsichtbaren Gefahren lauern im heimischen Haus und Garten der Thüringer?

Wetter in Thüringen: Gefährliche Überlebenstaktik

Mit dem herannahenden Winter und den fallenden Temperaturen verändert sich das Leben vieler Lebewesen in Thüringen. Besonders kleine Tiere sind von den Witterungsbedingungen betroffen und begeben sich verstärkt auf die Suche nach Unterschlupf in menschlicher Nähe. Zwar mag die Nähe zu Wohnhäusern und Gärten oft als sicher erscheinen, doch lauern hier versteckte Gefahren, die das Leben der Tiere bedrohen. Der Naturschutzbund (NABU) warnt und gibt wertvolle Tipps, wie solche Todesfallen vermieden werden können.

Es ist sicher einigen bekannt, dass Igel und Siebenschläfer in großen Laubhaufen und gut isolierte Ecken in etlichen Thüringer Gärten einen sicheren Zufluchtsort suchen. Doch was ist mit all den anderen Tieren? Reptilien und Amphibien sind oft weniger flexibel in ihrer Unterkunftswahl und geraten daher in Notsituationen. Auch Schmetterlinge, Marienkäfer und andere Insekten finden Zuflucht in der Nähe von Häusern, etwa auf Dachböden, die während der kalten Jahreszeit eine angenehme Temperatur bieten. Doch diese provisorischen Unterschlüpfe können schnell zur tödlichen Falle werden, wenn die Tiere im Frühling nicht mehr herausfinden.

Wie kann man helfen?

Viele Thüringer Hausbesitzer sind sich der versteckten Gefahren, die sie unbeabsichtigt für die Tiere schaffen, oft nicht bewusst. Der NABU berichtet, dass Vögel auf der Suche nach Trinkwasser in offene Regenwassertonnen stürzen und dort oft ertrinken. Eine einfache Abdeckung der Tonnen kann die kleinen Tierchen vor dem Ertrinken retten. Ebenso können Gitter vor den Fallrohren der Regenrinnen Vögel und andere kleine Tiere davor bewahren, in die Rohre zu geraten und dort nicht mehr herauszukommen. Immer wieder verirren sich Vögel durch Kamine in Wohnzimmer und verenden dort, weil sie oft keinen Ausweg finden. Eine einfache Glasscheibe oder ein Gitter vor dem Kaminzugang schützt nicht nur die Vögel, sondern bewahrt auch Hausbewohner vor unangenehmen Überraschungen, rät der NABU.


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Besonders Schmetterlinge und Marienkäfer nutzen oft Dachböden, um sich in geschützte Bereiche zurückzuziehen. Sie überstehen dort die kalte Jahreszeit, finden im Frühling jedoch oft keinen Weg nach draußen. Hier kann das zeitweise Öffnen eines Kellerfensters den Tieren einen sicheren Ausflug ins Freie ermöglichen. Glatte Wände und vertiefte Bereiche wie Baugruben, Lichtschächte und Treppengänge werden kleinen Tieren oft zum Verhängnis. Frösche und Kröten, die in solche Vertiefungen fallen, können aufgrund der glatten Wände nicht mehr hinausgelangen. Spezielle Ausstiegsrampen können helfen, die Tiere vor einem qualvollen Verhungern und Verdursten zu bewahren.