Der Herbst ist in ganz Thüringen in vollem Gange. Viele Bäume schillern in goldenen und rötlichen Farben, Kastanien liegen im Gras oder zieren bereits als lustige Figuren die Kinder- und Wohnzimmer. Das Wetter zeit sich auch noch einmal von seiner schönen Seite und lockt zum Herbstspaziergang nach draußen.
Doch während die einen mit ihrer Pumpkin-Spice-Latte auf dem Sofa chillen und sich Ideen für ihr Halloween-Kostüm auf Pinterest und Co. suchen, werfen die anderen schon sehnsüchtige Blicke auf Skier und Snowboard und können es gar nicht erwarten endlich wieder nach der dicken Winterjacke zu greifen. Die Sehnsucht ist groß – immerhin war der vergangene Winter in den meisten Teilen Thüringens doch eher dürftig. Wenn man es so meinen mag. Doch was erwartet uns in diesem beziehungsweise zum Start ins neue Jahr? Meteorologe und Wetter-Experte Dominik Jung packt die neuste Winterprognose aus.
Wetter in Thüringen: Neuste Winterprognose
Nach einem eher traurigen Winter in Thüringen schauen Ski-Läufer, Snowboard-Fahrer und auch die Betreiber der Ski-Lifte sicherlich gespannt auf die kommende Wintersaison. Denn zwischen den Jahren 2023 und 2024 kamen die Hobby-Wintersportler zumindest bei uns im Freistaat eher selten auf ihre Kosten. Das Wetter war definitiv nicht auf ihrer Seite. Die relativ milden Temperaturen und der Regen sorgten dafür, dass viele Schneekanonen aus blieben. Die neusten Winterprognosen geben Grund zur Hoffnung – zumindest für die Monate Dezember und Januar.
Doch werfen wir erst einmal einen Blick darauf, welches Wetter uns im November bevorsteht: Laut des „Climate Forecast System“ (CFS) der US Wetterbehörde NOA soll der November in ganz Deutschland 0,5 bis 1 Grad wärmer werden als das neue Klimamittel von 1991 bis 2020. Wobei der Süden Deutschlands mehr Niederschläge abbekommen könnte als üblich, wie Meteorologe Dominik Jung in seinem neusten Youtube-Video anmerkt.
Wetter in Thüringen: Größte Überraschung im Dezember
Die größte Überraschung zeigt sich allerdings im Dezember. Denn hier gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen älteren Winterprognosen. „Da wurde weiter reduziert“, kommentiert der Wetter-Experte. Die neusten Werte deuten nämlich an, dass der Dezember in ganz Deutschland und damit logischerweise auch bei uns in Thüringen „nur“ noch 0,5 bis 1 Grad über dem neuen Klimamittel liegen soll. „Das wird gefühlt vielleicht ein recht kühler Monat“, vermutet der Meteorologe. Allerdings könnte der Dezember nicht nur kühler, sondern auch nasser werden, als zuerst prophezeit. „Da wird richtig viel Niederschlag berechnet“, bestätigt auch Dominik Jung. Vor allem die Mitte Deutschlands, der Süden von Thüringen und teilweise Bayern könnten das zu spüren bekommen.
Auch im Januar zeigt der Klimatrend des CFS „nur“ noch eine Abweichung von 0,5 bis 1 Grad mehr als das Klimamittel von 1991 bis 2020. Auch hier wurden die Werte nach unten korrigiert. Aber zumindest ist bei der Niederschlagsmenge alles ziemlich ausgeglichen. Damit könnte uns ein „typischer“ weder zu nasser noch zu trockener Januar in Deutschland und Thüringen bevorstehen.
„Volle Lotte Warmluftdüse“
Anders sieht das Ganze dann allerdings im Februar aus. „Da kommt volle Lotte die Warmluftdüse“, kommentiert der Wetter-Experte den neusten Trend. Bis zu zwei Grad wärmer könnte der Februar in ganz Deutschland über dem neuen Klimamittel liegen – und er könnte durchaus nass werden. Laut des Meteorologen könnte uns ein typischer Westwetter-Winter bevorstehen – nichts Neues, wie Dominik Jung anmerkt. Westwetter-Winter seien vor allem mild, windig und nass, „mit Sturmpotenzial und Hochwasserpotenzial“, wie der Wetter-Experte anmerkt.
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Jedoch sei wie immer gesagt: Solche Winterprognosen stellen keine Wettervorhersagen im klassischen Sinn dar, sondern bilden lediglich einen klimatologischen Trend ab. Einbezogen werden Großwetterlagen und historische Daten. „Niemand sollte danach seinen Urlaub buchen“, macht Dominik Jung klar.