Es war ein goldener Herbsttag, perfekt für eine entspannte Tandem-Tour auf dem Ilmtal-Radweg in Thüringen. Doch für das Ehepaar aus Weimar endete dieser Ausflug nicht wie geplant. Auf ihrer Strecke, wartete eine Begegnung, die sie so schnell nicht vergessen würden – und deren Dramatik selbst erfahrene Polizisten staunen ließ.
Noch nichts ahnend radelte das Thüringer Ehepaar Hirte über den Radweg in Weimar auf die Sechsbogenbrücke zu, als plötzlich etwas Ungewöhnliches am Wegrand ihre Aufmerksamkeit erregte. Was die beiden in den folgenden Minuten erlebten, wird später von der Polizei Weimar als außergewöhnlicher Moment von Zivilcourage gewürdigt.
Thüringen: Ehepaar aus Weimar findet Körper
Dieser Anblick muss dem Paar erst mal den Atem verschlagen haben: Direkt neben dem Radweg lag auf dem kalten Boden ein älterer Mann, der offensichtlich schwere Verletzungen aufwies – vor allem in seinem Gesicht. Darüber berichtet die Polizei Weimar in einer Mitteilung. Die Hirtes hatten den Schock kaum überwunden, als sie sich entschlossen zu helfen. Doch plötzlich wurde es heikel! Denn vermutlich vom Adrenalin aufgeputscht, versuchte der ältere Verletzte aufzustehen und zu gehen. Auch sei er laut Polizeiangaben leicht aggressiv gegenüber dem Weimarer Ehepaar geworden.
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Doch die Thüringer ließ nicht locker und hielt tapfer durch. In diesem Moment war das Schicksal auf ihrer Seite: Noch während Frau Hirte den Notruf absetze, kamen wie vom Himmel geschickt, drei Beamte der Polizeiinspektion Weimar vorbei. Die waren rein zufällig gerade beim Dienstsport und trainierten am Radweg, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Gemeinsam schafften es das Ehepaar und die Beamten, ein improvisiertes „Helferteam“ zu bilden. Das Chaos am Radweg sorgte dabei für ganz schöne Aufmerksamkeit. Wie die Polizei mitteilte, zeigten, ungeduldige Radfahrer nur wenig Verständnis für die Sperrung und brachten ihre Unzufriedenheit lautstark zum Ausdruck.
Mann stürzt 30 Meter tief – Blut an Böschung
Erst als der Rettungswagen eintraf, wurde die Lage klarer: Der 82-jährige Herr war offenbar während eines Spaziergangs von der Brücke rund 30 Meter tief die Böschung hinabgestürzt. Blutspuren am Hang deuteten auf zahlreiche Stellen hin, an denen er sich verletzte. Er zog sich mehre Brüche zu, darunter im Becken und im Kiefer.
Am Freitag (25. Oktober), gut einen Monat später, traf das Ehepaar Hirte erneut auf die Polizei. Der 82-jährige Mann sei zwar immer noch nicht 100 Prozent genesen, befinde sich laut den Beamten aber auf dem Weg der Besserung. Das hat er vor allem seinen Ersthelfern zu verdanken. Deren Einsatz wurde nun von der Polizei Weimar persönlich geehrt.
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Polizeihauptkommissar Rico Kühn lobte das mutige Eingreifen der beiden und betonte, wie selten es geworden sei, dass Menschen in solch dramatischen Situationen tatsächlich helfen, anstatt wegzusehen. In derartigen Momenten könnten Minuten über Leben oder Tod entscheiden. Und somit würdigten die anwesenden Beamten die gezeigte Zivilcourage von Familie Hirte. Ihr beherztes Eingreifen, ihre couragierte Hilfe, habe vermutlich einen schlimmeren Ausgang verhindert.