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Thüringen: Vier-Tage-Woche gescheitert? Unternehmer macht klare Ansage

Ein Thüringer Unternehmen hat an dem Testprojekt zur Vier-Tage-Woche teilgenommen. Das Fazit fällt am Ende jedoch eher gemischt aus.

Ein Unternehmen aus Thüringen zieht nach der Testphase ein gemischtes Fazit. (Symbolbild)
© IMAGO/Wolfilser

Vier-Tage-Woche: Diese positiven Effekte hat die reduzierte Arbeitszeit laut Studien

Der Traum von der Vier-Tage-Woche wird für immer mehr Menschen zur Realität. Wiederholt zeigen Studien die positiven Effekte des Modells.

Lange haben Arbeitnehmer von diesem Modell geschwärmt. Nun ist die Vier-Tage-Woche in einigen Unternehmen Realität geworden.

Was dieser Test ergeben hat und ob das Arbeitsmodell nun auch langfristig eingeführt werden soll, erklärt ein Unternehmen aus Thüringen.

Thüringer Unternehmen startet mit Testphase

Für Arbeitnehmer soll dieses Arbeitszeitmodell viele Vorteile haben. Mehr Freizeit, mehr Erholung und effektiveres Arbeiten versprechen die Befürworter der Vier-Tage-Woche. Ein Unternehmen in Thüringen hat genau dieses getestet. Als eines von rund 50 Unternehmen hat der Fensterbau-Betrieb „Eurolam“ aus Wiegendorf im Weimarer Land an der Studie zur Vier-Tage-Woche teilgenommen. Seit dem 1. April 2024 hatten die Mitarbeiter nur noch 36 anstatt 40 Stunden bei gleichem Gehalt gearbeitet.

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Deutschlandweit hatten sich Unternehmen bereit erklärt, das neue Arbeitszeitmodell zu testen. Man wolle mit gutem Beispiel vorangehen, da vermutlich früher oder später viele Unternehmen dieses Modell einführen würden, hatte „Eurolam“-Chef Henning Röper im Vorfeld erklärt. Die Geschäftsführung hatte diese Initiative als einen Teil der Bemühungen betrachtet, „die Work-Life-Balance zu verbessern und die Produktivität zu steigern. Vergleichbare Studien haben gezeigt, dass kürzere Arbeitswochen zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitsmoral führen können.“

Thüringer Unternehmen mit gemischten Gefühlen

Bis zum 30. September lief die Testphase. Jetzt hat der Fensterbau-Betrieb Bilanz gezogen. Und diese fällt nicht nur positiv aus. „Zwar habe sich die Arbeitsleistung nicht verschlechtert, die Firma sei durch den verlorenen Tag aber deutlich unflexibler geworden“, erklärte das Unternehmen gegenüber dem MDR. Und noch einen Wermutstropfen ist den Arbeitnehmern in Thüringen aufgefallen. „Mehr Freizeit bedeutete für die Mitarbeiter auch, dass die Arbeitstage vollgepackter und länger waren“, so der MDR.

Und dennoch sei ein Großteil der Mitarbeiter von dem Modell überzeugt. Die Vier-Tage-Woche dauerhaft einzuführen, schließe die Geschäftsführung derzeit aber aus, schreibt der MDR.


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Das Ergebnis des Projekts allgemein hatte aber gezeigt, dass sich reduzierte Arbeitszeit positiv auf die Produktivität auswirkt.