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Thüringen: Ski-Saison auf der Kippe – „Es wäre ein schlechtes Zeichen“

Düstere Aussichten für Wintersportfans in Thüringen! Die Ski-Saison steht auf wackeligen Beinen. Hier könnten die Pisten in diesem Jahr schon stillstehen.

Eine vereinsamte Skipiste in Thüringen. Ein Pfeil zeigt auf ein Warnschild mit der Aufschrift "Achtung Wintersport".
© imago images/ari

Videografik: So entstehen Schneeflocken

Schneeflocken bestehen aus vielen winzigen Kristallen. Verschiedene Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind beeinflussen die Bildung.

Die Ski-Saison in Thüringen steht auf der Kippe. Kurz vor Saisonstart kämpfen mehrere Wintersport-Gebiete um ihre Existenz. Besonders hart trifft es gleich zwei beliebte Ski-Gebiete – und ausgerechnet noch das Aushängeschild der Region. Droht dem Thüringer Wintersport das Aus?

Mit der Nachricht über die Thüringen Alpin GmbH trat sich die Lawine los. Die Gesellschaft betreibt Ski-Gebiete in Thüringen. Nachdem sie im Frühjahr Insolvenz anmelden musste, herrscht große Unsicherheit: Werden die Lifte diesen Winter überhaupt laufen? Der MDR hat sich bei den Verantwortlichen mal umgehört. Der Tenor lauten in etwa überall gleich: Es wird versucht zu retten, was noch zu retten ist. Mancherorts werden schon Notfallpläne geschmiedet, anderswo könnten die Pisten bereits in dieser Saison stillstehen. Im Thüringer Wald sieht es besonders düster aus.

Schlechte Aussichten für Ski im Thüringer Wald

Die Winterwelt in Schmiedefeld am Rennsteig war besonders beliebt bei Familien und Anfängern. Doch trotz der Beliebtheit ist die Zukunft hier noch gänzlich ungewiss. Und das so kurz vor Saisonstart! Die Stadt Suhl suche laut MDR noch immer fieberhaft nach einem neuen Betreiber. Doch die Zeit läuft davon.

Sollte kein Wunder geschehen, könnte der Lift die gesamte Saison geschlossen bleiben – und das mitten im Thüringer Wald! Die Folgen wären nicht nur in der Winterwelt spürbar, sondern in der ganzen Region. Andere Ski-Gebiete wie Oberhof und Heubach könnten bei den Bedingungen regelrecht überrannt werden. Bedeutet für die Wintersport-Fans viel längere Wartezeiten auf viel stärker befahrenen Pisten.

Thüringens größtes Ski-Gebiet vor dem Aus?

Auch in Thüringens größtem Ski-Gebiet herrscht Chaos. Auch die Skiarena in Steinach lief unter den Betreibern der Thüringen Alpin GmbH. Nach der Insolvenz steht auch hier die Ski-Saison auf der Kippe. Doch die Stadt versucht noch verzweifelt eine Lösung zu finden. Den Traum vom Wintersport am Silbersattel will besonders Bürgermeister Udo Bätz nicht so eben aufgeben, versichert er dem MDR. Doch der Zeitdruck ist enorm. Im Notfall gäbe es aber ein Plan.

„Es wäre ein schlechtes Zeichen, die Saison ausfallen zu lassen“, sagt Bätz entschlossen im Gespräch mit dem MDR. Er will den Saisonstart Mitte Dezember auf alle Fälle sichern. Die Suche nach einem neuen Betreiber erweist sich jedoch als schwieriger als gedacht. Zur Not will die Stadt den Betrieb selbst übernehmen – ein riskantes Unterfangen. Nur Übergangsweise, meint Bätz, die Suche nach einem neuem Betreiber ginge weiter. Bis dahin könnte ein externer Dienstleister einspringen, um das Personal zu stellen.

Wintersport in ganz Thüringen vor Herausforderungen

Aber ob das reicht, hängt natürlich auch vom Wetter ab. Sofern es kalt genug ist, könnten hier aber auch Schneekanonen nachhelfen. Und sollte die Skiarena die Saison ohne große Verluste gut überwintern, soll hier im nächsten Jahr sogar groß investiert werden. Es sind aber nicht nur die Ski-Gebiete bei Steinach und Schmiedefeld, die diesen Winter in Thüringen vor Herausforderungen stehen.


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In Brotterode, Ernstthal und sogar am Großen Inselsberg müssen die Betreiber auf ausreichend Naturschnee hoffen. Hier können keine Schneekanonen aushelfen. In Oberhof und Heubach ist der Einsatz hingegen schon fest eingeplant, wenn es das Wetter hergibt. Wenn der Winter also mitspielt, könnte die Saison dort Anfang Dezember beginnen. Aber ein Erfolg der Thüringer Ski-Saison? Der hängt am seidenen Faden – und am Ende wie immer auch an der Laune des Winters.