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Thüringer Ärzte hauen auf den Tisch! Einer Region droht der Super-GAU

In einer Thüringer Region spitzt sich die Lage immer weiter zu. Viele besorgte Ärzte und Patienten sind ratlos. Jetzt wenden sie sich an die Politik.

Thüringen
© IMAGO/Panthermedia

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Die ärztliche Versorgung in Thüringen steht vor einer ernsten Krise. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, während die Unsicherheit unter Ärzten und Patienten wächst. In einer verzweifelten Situation warnen Mediziner vor den weitreichenden Folgen für die Region, sollten nicht bald Lösungen gefunden werden.

Eine ganze Region sieht sich mit dem drohenden Zusammenbruch ihrer Gesundheitsversorgung konfrontiert.

Thüringen: Droht bald der Zusammenbruch?

Die medizinische Versorgung im Süden Thüringens steht vor einem Kollaps. Nach der Insolvenz mehrerer Krankenhäuser der Region – darunter die Kliniken in Hildburghausen und Sonneberg – wächst die Angst vor Versorgungslücken. Auch medizinische Versorgungszentren, Seniorenzentren, Wohnheime und der Rettungsdienst sind von der Krise betroffen. Das berichtet die „Thüringer Allgemeine (TA)“. Die Situation hat sich so dramatisch zugespitzt, dass Ärztevertreter jetzt mit einem eindringlichen Appell an die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner herangetreten sind. In einem Brief schildern sie die prekäre Lage und fordern klare Lösungen – bevor es für die Region zu spät ist.

Bei einem Treffen von Klinik- und niedergelassenen Ärzten vor Ort wurde das ganze Ausmaß der Unsicherheit deutlich. Die medizinische Versorgung steht auf der Kippe. Besonders besorgniserregend: Das medizinische Fachpersonal sucht bereits das Weite, oft in Richtung Bayern. Ohne rasche Maßnahmen droht der Abzug von Personal eine Notfall- und stationäre Versorgung unmöglich zu machen. Ein Szenario, das die Bevölkerung in Neuhaus am Rennweg, einem besonders betroffenen Standort, in große Sorge versetzt.

Ein letzter Hilferuf

Die angespannte Situation verschärft sich durch die Insolvenz der Regiomed-Gruppe zusätzlich. Ende August hatte der Landkreis Sonneberg zwar angekündigt, die Klinikstandorte in Sonneberg und Neuhaus ab November unter kommunaler Führung weiterzuführen. Doch dafür braucht es Geld – und zwar viel Geld. Insgesamt sollen rund 1,2 Millionen Euro als Eigenmittel bereitgestellt werden, weitere 1,245 Millionen Euro erwarte der Landkreis von der Thüringer Landesregierung. Für die Jahre 2025 und 2026 stehe ein Liquiditätsbedarf von rund 9,5 Millionen Euro im Raum, so die Thüringer Allgemeine. Während sich die Versorgung weiter ausdünnt, muss sich die Region Thüringen zunehmend auf Notfallhilfe aus Bayern verlassen. Das allerdings verstoße gegen die gesetzlichen Erreichbarkeitsregeln für Krankenhäuser – ein weiterer Punkt, der die Ärzte auf die Barrikaden treibt.


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Neben dem akuten Mangel an Fachpersonal und der Sorge um die Notfallversorgung treibt die Ärzte auch die schwindende hausärztliche Versorgung um. Hausärzte, das Rückgrat der ländlichen Gesundheitsversorgung, fehlen in der Region an allen Ecken und Enden. Und damit noch nicht genug: Auch die ärztliche Weiterbildung scheint massiv bedroht. Als Lehrkrankenhaus der Universität Jena spielt das Klinikum Sonneberg aus Sicht der Mediziner eine Schlüsselrolle in der Ausbildung von Medizinstudenten und Allgemeinmedizinern. Doch jetzt fürchten die Weiterbildungsassistenten um ihre Facharztqualifikation – und das könnte langfristig die ärztliche Versorgung noch weiter schwächen.

Wer mehr über den Notstand in Thüringen erfahren möchte, kann unter www.thueringer-allgemeine.de weitere Details zu den schlimmen Befürchtungen der Ärzte und Patienten Thüringens nachlesen.