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Thüringer Betriebe in die Ecke gedrängt? Ramelow warnt: „Wird sehr eng“

Bodo Ramelow spricht anlässlich des Landeserntedankfestes in Mühlhausen in Thüringen – und hat zur Situation der Betriebe deutliche Worte gefunden.

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In Thüringen findet das Landeserntedankfest in Mühlhausen statt. Auch Thüringens geschäftsführender Ministerpräsident Bodo Ramelow ist mit von der Partie.

Er nutzt seinen Auftritt, um auf die Lage der Landwirte zu blicken – und eine Warnung auszusprechen.

Thüringen: Bodo Ramelow mit Warnung

Bodo Ramelow warnt vor Spekulationen mit Ackerland. „Wenn das Produktionsmittel Ackerland zum Spekulationsobjekt wird, dann wird es für unsere landwirtschaftlichen Betriebe sehr eng“, sagte der Linke-Politiker in Mühlhausen. Ackerboden sei teils unbezahlbar geworden. Man müsse daher auch über Anhäufung von Macht reden. 

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Drei Familien, die im Lebensmittel-Einzelhandel tätig sind, gehörten zu den reichsten in Deutschland, sagte Ramelow. Die Verwertung der landwirtschaftlichen Erträge sei in Deutschland derart monopolisiert, dass der Bauer gezwungen sei, „permanent seine Produkte zur Verfügung zu stellen, mit denen andere ihren Reichtum vermehren“.

Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, spricht beim ökumenischen Erntedank-Gottesdienst. Foto: picture alliance/dpa

Ramelow zeigt Verständnis

Ihm scheine, dass etwas in der Machtbalance zwischen den tausenden Produzenten und denjenigen, die davon profitierten, falsch ist. „Wenn diese reichen Menschen anschließend das Agrarland aufkaufen und damit den Preis des Ackerlands nach oben treiben“, sagte Ramelow, gehe das in die falsche Richtung.


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Ramelow äußerte auch Verständnis für den Frust der Bauern, die nach den Kürzungen bei der Förderung für Agrardiesel auf die Straße gegangen waren und protestiert hatten. „Die Bauernproteste habe ich gut verstanden“, sagte er. Es sei schwierig, wenn Verantwortungsträger sagten, man könne Agrardiesel selbst herstellen oder 5G brauche man nicht an jeder Milchkanne. (dpa)