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Thüringen: Rastplätze auf dem Prüfstand! DARAN hat bislang keiner gedacht

Die Autobahnraststätten in Thüringen schneiden in einem Test des ADAC schlecht ab und bieten weder Autofahrern noch Campern erholsame Pausen.

Rastplätze Thüringen
© IMAGO/Steinsiek.ch

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Immer mehr Deutsche entdecken das Reisen im Wohnmobil für sich – Freiheit, Flexibilität und die Nähe zur Natur locken. Doch wer denkt, dass auf den Autobahnraststätten Entspannung und Komfort auf der Strecke liegen, der irrt. Für Camper kann der Zwischenstopp zur Herausforderung werden – zumindest in Thüringen.

Erst vor Kurzem ergab ein allgemeines Ranking von Deutschlands Autobahnraststätten eine negative Bilanz für Thüringen. Immer wieder stoßen Reisende auf Hindernisse, die ihre Reisepläne durchkreuzen können und die Urlaubsstimmung vermiesen. Ein aktueller Test offenbart die Schwachstellen – und zeigt, wo dringend nachgebessert werden muss.

Thüringen: Rastplätze Traum oder Albtraum?

Egal ob mit dem Auto oder dem Wohnmobil unterwegs – ein Zwischenstopp auf einer Rastanlage sollte eine willkommene Pause bieten. Doch ein aktueller ADAC-Test zeigt, dass die Realität für viele Reisende ernüchternd ist. Im Jahr 2023 wurde die Ratsanlagen Altenburger Land Süd sowie die am Hermsdorfer Kreuz West an der A9 getestet. 2024 wurde in Thüringen die Rastanlage Eisenach Nord an der A4 umgehend geprüft. Die drei getesteten Autobahnraststätten in Thüringen schneiden nicht nur bei Campern schlecht ab, auch Autofahrer müssen erhebliche Abstriche in Kauf nehmen. Mangelnde Sauberkeit, unzureichende Ausstattung und fehlende Parkmöglichkeiten machen den erhofften Erholungsmoment auf der Strecke zur Enttäuschung. Das berichtet der ADAC Hessen-Thüringen.

Für Wohnmobilreisende sind die Bedingungen sogar noch problematischer, da es an speziellen Stellplätzen und grundlegenden Versorgungseinrichtungen fehlt. Breitere oder längere Parkplätze? Fehlanzeige. Wohnmobilfahrer haben oft keine Wahl und müssen mit den regulären Pkw-Stellplätzen vorliebnehmen – was oft nur im Querparken endet. Dies ist nicht nur für die Camper selbst unbequem, sondern führt auch zu Engpässen für Pkw-Fahrer, die ohnehin schon mit knappen Parkflächen konfrontiert sind. Der ADAC fordert hier dringend Nachbesserungen, um den gestiegenen Anforderungen der steigenden Zahl an Wohnmobilreisenden gerecht zu werden.

Konkurrenz auf Autobahnen

Noch ernüchternder ist der Blick auf die fehlende Infrastruktur: Frischwasserstationen oder Entsorgungsmöglichkeiten für Schmutzwasser und Kassettentoiletten suchten die Tester des ADACs an den drei thüringischen Rastanlagen vergeblich. Auch Stromanschlüsse für Camper sind Mangelware, sodass während des Stopps keine Möglichkeit besteht, Licht oder Kühlung zu betreiben. Besonders schwierig wird es für Fahrer elektrisch betriebener Wohnwagen-Gespanne. Keine der Rastanlagen bietet Ladesäulen, die genutzt werden können, ohne den Anhänger abzukuppeln – ein unnötiger Aufwand, der in Zeiten der E-Mobilität besonders ärgerlich ist. Während Wohnmobilreisende besonders stark von den fehlenden Angeboten betroffen sind, bleibt auch die Situation für Autofahrer auf Thüringens Rastanlagen alles andere als zufriedenstellend. Der ADAC-Test deckte erst kürzlich gravierende Mängel bei dem Zustand der Rastanlagen an Thüringens Autobahnen auf, was den eigentlich erholsamen Stopp zur Belastung werden lässt.

Mit der steigenden Anzahl an Campingfahrzeugen, die sich laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in den letzten fünf Jahren verdoppelt hat, verschärft sich auch die Konkurrenz um die ohnehin knappen Parkflächen. Nicht nur Wohnmobilfahrer, sondern auch Lkw- und Pkw-Fahrer stehen unter Druck, ausreichend Stellplätze zu finden. Die gemeinsame Nutzung der Parkflächen führt zu zusätzlichen Engpässen und verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf.