Ein Thüringer Pfarrer sorgt in Russland für Schlagzeilen – und das nicht nur in seiner Gemeinde!
Michael Schwarzkopf, ein evangelisch-lutherischer Geistlicher aus Sankt Petersburg, wurde festgenommen. Was genau dem Thüringer in Russland widerfahren ist, liest du hier.
Thüringer Pfarrer in Russland festgenommen
Eigentlich stammt Michael Schwarzkopf aus Thüringen. Jedoch predigt der 62-Jährige bereits seit 2023 im russischen Sankt Petersburg. Doch jetzt wurde er in Russland festgenommen. Der MDR berichtet, dass der Pfarrer angeblich an einem Ort gewohnt haben soll, ohne sich ordnungsgemäß anzumelden. Ein Vorwurf, der nun ernste Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Russische Medien wie Interfax berichten bereits von einer möglichen Abschiebung des Geistlichen.
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Doch was steckt wirklich hinter der Festnahme? Offizielle Informationen liegen laut MDR noch nicht vor. Seine Gemeinde in Sankt Petersburg, die Petrikirche, warte ebenfalls gespannt auf eine Erklärung. In einer kurzen Mitteilung auf der russischen Social-Media-Plattform „VKontakte“ schreiben sie: „Wir haben noch keine offizielle Begründung erhalten. Gemeinsam beten wir für eine gute Lösung der Situation.“
Druck auf Glaubensgemeinschaften in Russland nimmt zu
Auch die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hält sich bisher mit Statements zurück. Auf Nachfrage von MDR Thüringen gab sie lediglich bekannt, dass Schwarzkopf zur Kirche gehört und man in engem Kontakt mit dem Auswärtigen Amt stehe. Doch zum Schutze des Pfarrers und seiner Familie möchte man sich vorerst nicht weiter äußern.
Die Festnahme von Michael Schwarzkopf kommt nicht überraschend. Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges geraten Glaubensgemeinschaften in Russland zunehmend unter Druck. Besonders ausländische Kirchen und religiöse Führer stehen unter Beobachtung. Bereits 2022 flüchtete der leitende Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands, Dietrich Brauer, mit seiner Familie nach Deutschland – die Repressionen wurden zu stark, heißt es weiter.
Auch andere Glaubensführer, wie der ehemalige Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde in Moskau, Pinchas Goldschmidt, verließen das Land, nachdem Mitglieder ihrer Gemeinden gedrängt wurden, den Krieg öffentlich zu unterstützen.
Michael Schwarzkopf: Von Thüringen nach Russland
Der Fall Schwarzkopf hat aber auch eine ganz persönliche Note. Der Pfarrer ist nicht nur ein einfacher Geistlicher – er hat eine bewegte Vergangenheit. Geboren in der DDR, studierte er zunächst Mathematik, arbeitete als Programmierer und entschied sich erst 1991 für ein Theologiestudium. Nach Stationen in Erfurt und im Thüringer Wald zog es ihn 2013 nach Sankt Petersburg, wo er seitdem in der imposanten Petrikirche am Newski-Prospekt als Propst tätig war.
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Wie es für Michael Schwarzkopf weitergeht, ist unklar. Wird er wirklich aus Russland ausgewiesen oder finden die Diplomaten eine Lösung? Die Gemeinde hofft auf ein gutes Ende und betet weiter für ihren Thüringer Seelsorger.