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Thüringen: Wenn du dieses Zorro-Tier siehst, solltest du handeln

Einst sah man es an vielen Plätzen Thüringens, jetzt ist es nur noch im Schiefergebirge beheimatet: Das Zorro-Tierchen.

Thüringen
© IMAGO / VWPics / IMAGO / imagebroker / Thüringen24 Redaktion

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Es ist so süß wie selten: Das Zorro-Tierchen. Einst im Thüringer Wald, im Südharz-Bereich und im Thüringer Schiefergebirge beheimatet, ist es heutzutage nur noch in Letzterem zu finden.

Sollte es dir trotzdem einmal über den Weg laufen, freut sich der Naturschutzbund (Nabu) darüber, wenn du dich bei ihm meldest.

Thüringen: Zorro-Tierchen immer weniger zu sehen

Hinter dem Zorro-Tierchen steckt eigentlich der Gartenschläfer. Und der tut sich schwer in Thüringen. Ein Projektteam zur Erforschung der Situation der kleinen Allesfresser konnte feststellen, dass die Tiere nur noch in einer Region in nennenswertem Umfang vorkommen.

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„Wir haben den Gartenschläfer noch im Thüringer Schiefergebirge, früher war er auch im Thüringer Wald und im Südharz-Bereich weiter verbreitet“, sagte Thomas Mölich, der Leiter des nun abgeschlossenen Gartenschläfer-Projekts der Umweltschutzorganisation Bund Thüringen. Mit vielen freiwilligen Helfern habe man sich auf die Suche nach Spuren der zur Familie der Bilche zählenden Tiere gemacht, sei aber kaum noch fündig gewordenen. 

Thueringen Gartenschlaefer
Der Gartenschläfer. Foto: IMAGO/imagebroker

„Der Gartenschläfer ist nicht gerettet“

Für die verbleibenden Populationen seien innerhalb des Projekts einige Schutzmaßnahmen ergriffen worden. Um den Lebensraum zu verbessern, wurden etwa Nistkästen geschaffen und Himmelsteiche angelegt, also Teiche, die sich allein durch Niederschläge speisen. „Die Tiere haben einen hohen Wasserbedarf“, weiß Mölich. Auf kahl gewordenen Waldflächen haben die Helfer etwa auch Reisighaufen als Schutz für die Bilche angelegt. Dort fühlen sich mitunter auch Insekten wohl, die den Gartenschläfern als Nahrung dienen. So mache auch der allgemeine Insektenschwund den Tieren zu schaffen.


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 „Der Gartenschläfer ist nicht gerettet“, betonte Mölich. Er hoffe, dass ein Thüringer Folgeprojekt zum Schutz der kleinen stark gefährdeten Tiere noch zügig genug möglich werde. Anders als in anderen Regionen Deutschlands haben die Tiere dem Experten zufolge auch nicht den Sprung in die Städte geschafft. In Köln oder Wiesbaden etwa konnten die nachtaktiven Bilche nachgewiesen werden, so Mölich. Er vermutet, in Thüringen gebe es keine geeigneten Städte, die so eng mit Wald verzahnt seien, dass der Übergang für die Tiere hier noch so möglich wäre. (dpa)