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Thüringen: Kunden sind außer sich – Traditionsladen zieht die Reißleine! „Kampf ausgeschlossen“

Ein traditionsreiches Thüringer Fachgeschäft muss nach 30 Jahren schließen. Was die Ursache dafür ist, erfährst du hier.

Thueringen
© IMAGO/MiS

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

Es ist das traurige Ende einer traditionsreichen Geschichte, die vor mehr als 30 Jahren begann. Ein Fachgeschäft in Thüringen muss nun seine Türen für immer schließen.

Auch auf Facebook teilen einige Kunden ihr Entsetzen über die Schließung des beliebten Ladens. Welche Ursachen das Thüringer Geschäft in die Knie gezwungen hat, erfährst du hier.

Thüringer Laden: Coronakrise als Wendepunkt

Vivian Wagner hat 2015 das Spielwarengeschäft „Spielwelt Schmidt“ in Arnstadt von ihren Eltern übernommen, wie sie Thüringen24 erzählte. Das Schaufenster mit den vielen Spielwaren ließ jahrelang die Herzen von Kindern in der Arnstädter Innenstadt schneller schlagen – doch das hat nun ein Ende.

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Denn während der Corona-Pandemie habe Vivian schwere Verluste hinnehmen müssen, die sie zwangen, ihre Kredite neu zu verhandeln. Um die finanziellen Engpässe abzufedern, habe sie sogar eine zusätzliche Stelle bei der Allianz angenommen. Diese Zweitbeschäftigung habe ihr geholfen, die Gehälter ihrer Angestellten und ihr eigenes zu sichern. Doch das war nur eine kurzfristige Lösung, wie sich nun herausstellte.

Bereits 2022 habe sich Wagner von einer Kollegin trennen müssen. Der Traum vom laufenden Geschäft sei immer mehr der harten Realität des Einzelhandels gewichen in Zeiten von Amazon und Co. „Ein Fachgeschäft bedeutet Fachkompetenz“, sagt Wagner. Doch die Nachfrage nach dieser Fachkompetenz schwinde, während die Kundschaft lieber auf den Preisvorteil im Internet setzte.

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Der Kampf gegen Online-Anbieter

Der Konkurrenzdruck durch Online-Riesen wie Amazon und den Discount-Händler Temu mache es dem lokalen Handel schwer zu überleben, so Weber. Auch die Bauarbeiten vor der Tür, die fast zwei Jahre dauern sollen, seien eine weitere Last. „Die Reize des Fachhandels sind weniger sexy als der Preis des Internets“, so Wagner. Doch das ist längst nicht das einzige Problem.


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Kinder würden heute weniger fantasievoll spielen, das Interesse an hochwertigen Spielwaren sei gesunken, und Eltern hätten oft keine Zeit mehr, sich mit ihren Kindern zusammenzusetzen. Auch Firmen, die ihre Produkte in Supermärkten und Baumärkten anbieten, würden dem Fachhandel die Individualität rauben. „Ein Kampf ausgeschlossen“, macht sie deutlich. Dennoch gehe sie mit Stolz. Das habe sie sich schließlich nach der harten Arbeit in den letzten Jahren verdient.