Es ist ein seltsamer Text, der pünktlich zur Thüringen-Wahl im Freistaat für Verwirrung sorgte. Es ging um Opel, das Werk in Eisenach und um mögliche radikale Maßnahmen. Der Bericht bezog sich dabei auf „zuverlässige Quellen“ und zeichnete ein düsteres Bild für das einzige Thüringer Auto-Werk.
Aber ist das überhaupt was dran? Thüringen24 hat bei Opel nachgefragt, wie viel Wahrheit in dem Bericht steckt. Die Antwort kam prompt – und ist mehr als eindeutig.
Opel-Bericht zeichnet düsteres Bild
„Rote Fahne News“ ist ein Portal der MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) und berichtet aus einer Linksaußen-Perspektive über aktuelle politische und wirtschaftliche Geschehnisse. Der derzeit meistgelesenen Artikel (Stand: Dienstag, 3. September) befasst sich mit dem Opel-Werk in Eisenach und beschwört dunkle Zeiten für die Automobilindustrie in Thüringen herauf. Aus „zuverlässiger Quelle“ wolle man erfahren haben, dass der Vorstand von Opel / Stellantis (sic) „die Produktion des Modells ‚Grandland‘ in Eisenach“ einstellen und sie nach Rüsselsheim verlagern wolle. Zitat:
„Das würde auf eine Schließung des Opel-Werkes in Eisenach hinauslaufen!“
Als Hintergrund nennt das Magazin die „Überproduktions- und Strukturkrise des Kapitalismus“, die derzeit zu einer allgemein schlechten Auslastung in deutschen Autowerken führe. Eine solche könnte sich natürlich auch in West-Thüringen bemerkbar machen. Bleibt die Frage, ob sie das auch tut. Wie stark oder gering das Werk in Eisenach ausgelastet ist – darüber hat Opel in diesem Jahr bisher jedenfalls wenig an die Öffentlichkeit durchsickern lassen.
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Könnte an dem Bericht also etwas dran sein? Die Antwort einer Opel-Sprecherin auf eine entsprechende Thüringen24-Anfrage ist deutlich: „Nein, der Bericht ist nicht korrekt.“ Demnach werde in den kommenden Wochen die Produktion des neuen Grandland in Eisenach gestartet. Dafür haben die Rüsselsheimer zuvor auch 130 Millionen Euro investiert, um den Standort in ein „E-Werk“ umzurüsten.