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Höcke: Wie er sich seinen Posten im Landtag sicherte, sagt alles über ihn aus

Trotz des Wahlsieges musste Björn Höcke eine Niederlage einstecken. Er verlor seinen Wahlkreis, doch eine kontroverse Entscheidung rettet ihn.

Björn Höcke verpasst sein Direktmandat. Ein "formaler Fehler" rettet ihn.
© IMAGO/Panama Pictures

Reden wir drüber: Inwieweit stehen die Thüringer wirklich hinter der AfD?

Kurz vor der Landtagswahl 2024 in Thüringen fragen wir die Menschen dort, ob sie sich von der AfD tatsächlich gut vertreten fühlen und welche Potenziale sie sehen.

Die Wahlnacht in Thüringen kannte einen klaren Sieger: die AfD. Die Partei von Björn Höcke sicherte sich mit 32,8 Prozent die meisten Stimmen im Land und besetzt künftig 32 Sitze im Erfurter Landtag. Auf einem dieser Sitze wird auch Höcke Platz nehmen, obwohl er sein Direktmandat verfehlte! Doch die AfD weiß sich zu helfen.

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Schon vor fünf Jahren verpasste Höcke ein Direktmandat, der neu ausgewählte Stammwahlkreis Greiz II sollte einen erneuten Dämpfer verhindern. Doch am späten Sonntagabend (01. September) stand das Gegenteil fest. Der AfD-Politiker konnte lediglich 38,9 Prozent der Wähler von sich überzeugen, sein Kontrahent Christian Tischner (CDU) stach ihn mit 43 Prozent aus.

Höcke dank Trick im Parlament?

Trotz dieser persönlichen Niederlage bekommt Höcke sein Mandat, denn die AfD hat nur 31 Direktmandate erzielt. Angesichts dessen, dass knapp ein Drittel der Bevölkerung der Partei ihre Stimme gaben, hat man jedoch Anspruch auf 32 Sitze. Somit wird der erste Platz aus der Landesliste aktiviert – auf diesem thront Björn Höcke.


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Denn in den Wahlkreisen Wartburgkreis II und Wartburgkreis III trat kein Direktkandidat der AfD an. Über den Wahlzettel konnte somit kein AfDler gewählt werden. Ursächlich hierfür war Björn Höcke. Der Landesvorsitzende verweigerte den AfD-Kandidaten die Unterschrift, welche für den Antritt nötig gewesen wäre. Das berichtet die Bild.

Dank der fehlenden Direktmandate darf nun Höcke gen Erfurt ziehen. Offiziell soll es sich dabei um einen formalen Fehler gehandelt haben. Allerdings werden die Stimmen lauter, die ihm taktisches Kalkül unterstellen. Die Tatsache, dass die AfD in jenen Kreisen die meisten Zweitstimmen holte (33,6% im Wartburgkreis II und 35,3% im Wartburgkreis III), zeigt, wie brenzlig es für Höcke ohne die fehlenden Unterschriften geworden wäre.