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Thüringen-Wahl im Liveticker: Vorläufiges Endergebnis ist da! Kommt jetzt die Wackel-Koalition?

Bei der Landtagswahl in Thüringen ist das vorläufige Endergebnis da! Wie die Thüringer gewählt haben, liest du hier.

landtagswahl thueringen
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Thüringen-Wahl: Die 18 Uhr-Prognose im Überblick

Zur Thüringen-Wahl wurde ein neuer Landtag gewählt. Das ist die erste Prognose.

Die Landtagswahl in Thüringen sorgt für einen Paukenschlag! Zum ersten Mal in ihrer Geschichte wird die AfD im Bundesland stärkste politische Kraft. Eine mögliche Regierungsbildung könnte sich darüber hinaus als schwierig herausstellen.

In diesem Newsblog halten wir dich über die Entwicklungen, Ergebnisse und Reaktionen zur Thüringer Landtagswahl auf dem Laufenden.

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Vorläufiges Ergebnis (2.976 von 2.976 Bezirken ausgezählt):

ParteiWahlkreisstimmenProzentLandesstimmenProzentSitze
Linke180.20715,2157.64113,112
AfD408.01134,3396.70432,832
CDU397.92733,5285.14123,623
SPD92.5107,873.0886,16
Grüne19.0921,638.2893,2
FDP18.7061,613.5821,1
BSW28.4782,8190.44815,815
Thüringer Landesamt für Statistik

Thüringen-Wahl im Live-Ticker: Droht politisches Chaos im Freistaat?

Sonntag, 1. September

23.22 Uhr: Vorläufiges Endergebnis ist da

Es war ein langer Abend des Auszählens – jetzt steht das vorläufige, noch nicht amtliche Endergebnis der Landtagswahl in Thüringen fest. Wie sich herausstellt, lag die erste Prognose gar nicht so weit daneben. Die AfD schafft es zum ersten Sieg in einer Landtagswahl in ihrer Geschichte. Und das in Thüringen. Es ist ein Ergebnis, das weitlaufende Folgen nicht nur im Freistaat haben wird.

Besonders spannend werden jetzt die anstehenden Koalitionsverhandlungen sein. Denn auch so viel ist klar: Ein mögliches Bündnis aus CDU, SPD und dem BSW schafft es alleine nicht auf eine absolute Mehrheit. Es gibt trotzdem mehrere Möglichkeiten, wie eine solche Koalition in Thüringen regieren könnte. So könnte zum Beispiel ein Linker Direktkandidat seine Parteizugehörigkeit wechseln und so für stabile Mehrheitsverhältnisse sorgen. Aber auch ein „umgedrehter“ Stabilitätspakt mit den Linken wäre möglich.

Nach Auszählung aller Stimmen kommen die Linken jedenfalls auf 12 Sitze, die AfD auf 32 und CDU auf 23. Das BSW schafft es aus dem Stand auf 15 Sitze im Landtag, die SPD auf 6. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,6 Prozent. Die mögliche Koalition von CDU, SPD und BSW käme so auf 44 Sitze. Eine absolute Mehrheit wären 45.

Falls du dich jetzt fragst, wie AfD und BSW so viele Wähler anlocken konnte, bekommst du >>>HIER<<< mehr Infos.

22.55 Uhr: Was will das BSW eigentlich?

Die letzten Berzirke werden derzeit noch ausgezählt, aber schon jetzt ist klar: Das noch sehr junge Bündnis Sahra Wagenknecht hat es aus dem Stand auf ein verdammt starkes Ergebnis gebracht. Wenn du dich jetzt fragst: Was will das BSW mit seiner Politik eigentlich, bist du >>>HIER<<< richtig. Wir haben für dich die wichtigsten Infos zusammengefasst.

22.36 Uhr: AfD kann die Demokratie aushebeln

Auch mit einem historisch starken Ergebnis ist eine Regierung der AfD in Thüringen so gut wie ausgeschlossen. Mit Höcke und Co. will keiner der anderen Parteien koalieren. Dennoch könnte die Rechtsaußen-Partei großen Einfluss auf die politischen Geschehnisse in Thüringen nehmen – Stichwort: Sperrminorität. Was sich dahinter verbirgt, liest du >>>HIER<<<.

21.36 Uhr: Scholz ist der „beste Kanzler“ – die Thüringer Wähler denken offenbar anders

Eine historisch starke AfD, ein Einbrechen der Ampelparteien – es braucht keinen riesigen Logiksprung, um festzustellen, dass alles das auch mit der Politik in Berlin zu tun hat. In einem Kommentar verpasst unser verantwortlicher Politik-Redakteur Marcel Görmann der Ampel einen Denkzettel (HIER kannst du ihn lesen).

Hochrechnungen:

ParteiARD (22.18 Uhr)ZDF (21.58 Uhr)
AfD32,9 Prozent33.1 Prozent
CDU23,7 Prozent23,6 Prozent
BSW15,6 Prozent15,6 Prozent
Linke13 Prozent12,9 Prozent
SPD6,1 Prozent6 Prozent
Grüne3,2 Prozent3,2 Prozent
FDP1,1 Prozent
Andere4,4 Prozent5,6 Prozent
Quelle: ARD / ZDF

21.30 Uhr: Erster Ampel-Spitzenmann spricht vom Aus

Führt das Ergebnis der Thüringen-Wahl vielleicht auch im politischen Berlin zum Umdenken? Jetzt spricht ein erster Ampel-Spitzenmann aus, was viele denken. FDP-Vize Wolfgang Kubicki zu Wort und fordert knallharte Konsequenzen. Was er zu sagen hatte, kannst du >>>HIER<<< nachlesen.

21.04 Uhr: Überraschende Erkenntnis zu BSW-Wählern

Was Wählern wichtig ist und was nicht – das ist selbst für erfahren Politiker oft ein gewisses Rätselraten. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hatte vor der Wahl den Ukraine-Krieg zum Wahlkampf-Dauerbrenner gemacht. Aber hat die neue Partei damit vielleicht an den Wähler vorbeigeredet? Eine Umfrage brachte jetzt Überraschendes ans Licht (mehr dazu liest du >>>HIER<<<).

21 Uhr: Höcke verpasst Direktmandat in Greiz

Die AfD feiert ihr historisch bestes Ergebnis seit ihrem Bestehen – und gleichzeitig gibt es am Abend ordentlich Ärger für den Landeschef Björn Höcke. In seinem Wahlkreis (Greiz II) hat er nämlich sein Direktmandat verpasst. Der 52-Jährige erhielt laut vorläufigem Ergebnis 38,9 Prozent der Stimmen. Die meisten gingen an den CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner (43 Prozent).

Höcke hatte lange nach einem aussichtsreichen Wahlkreis gesucht, nachdem er bei der Landtagswahl vor fünf Jahren im katholisch geprägten Thüringer Eichsfeld gegen die CDU verloren hatte. Die lange Suche hatte aber noch einen ganz anderen Hintergrund: Bei guten AfD-Ergebnissen läuft die Partei-Spitze nämlich Gefahr, gar nicht in den Landtag zu kommen. Warum genau das so ist, kannst du >>>HIER<<< nachlesen.

20.45 Uhr: Grünen verkriechen sich in die Opfer-Rolle

Die einen Jubeln, für die anderen ist das Ergebnis der Landtagswahl ein böses Erwachen. Derzeit sieht es nicht danach aus, als würden es die Grünen wieder in den Landtag schaffen – von einer Regierungsbeteiligung ganz zu schweigen. Angesichts dessen attestierte der Parteichef Omid Nouripour: „Das ist sehr schmerzhaft.“ Die Schuld sucht er aber ganz woanders. Wo genau kannst du >>>HIER<<< nachlesen.

20.18 Uhr: FDP-Kemmerich – „Haben einen Denkzettel bekommen“

Wer ist am schwachen Abschneiden der Ampel-Parteien bei der Landtagswahl in Thüringen verantwortlich? Über diese Frage wird in den nächsten Tagen bestimmt noch viel diskutiert werden. Für den Thüringer FDP-Chef Thomas Kemmerich ist die Sache jedoch offenbar klar: „Ich glaube, der Frust über Berlin hat deutlich überwogen“, sagte er. „Wir haben einen Denkzettel bekommen, um diesen nach Berlin zu liefern.“ Die Liberalen hätten im Bund das Ausstiegsszenario aus der Ampel verpasst.

Zum starken Abschneiden von AfD und BSW sagte Kemmerich, die politische Mitte habe verloren. Auch wenn rein rechnerisch eine Koalition aus CDU, BSW und SPD möglich wäre, hieße das nicht, dass dies auch politisch zusammenpasste und gut für Thüringen wäre. „Ich mache mir heute mehr als Bürger Sorgen, wie es mit Thüringen weitergeht“, sagte Kemmerich.

20.11 Uhr: Endspurt in der Auszählung

Mittlerweile sind über drei-viertel der Stimmbezirke ausgezählt – und der Endspurt wird für eine mögliche Koalition zwischen CDU, SPD und BSW mehr als spannend. Aktuell würden die drei Parteien zusammen auf 43 Sitze kommen. Für eine Mehrheit bräuchten sie 45. Die letzten Bezirke könnten viel ausmachen.

19.52 Uhr: Wer sind die AfD-Wähler?

Falls du dich fragst, was das eigentlich für Menschen sind, die heute der AfD zu einem derartigen Erfolg verholfen haben, erfährst du >>>HIER<<< mehr. Die ARD ist auf Spurensuche gegangen – und hat zum Teil Erstaunliches herausgefunden.

19.48 Uhr: Droht eine Wackel-Koalition?

Nach aktuellen Prognosen könnte eine Regierungsbildung zwischen CDU, BSW und SPD eine ganz schön knappe Kiste werden. Nach einer aktuellen Hochrechnung der ARD kämen die drei Parteien zusammen gerade einmal auf 45 Sitze – also auf einen mehr, als sie für eine Mehrheit bräuchten.

Das ZDF sieht die Chancen für die Koalition sogar noch pessimistischer. In der dortigen Prognose bekämen die Parteien die nötige Mehrheit nicht zusammen. Droht jetzt etwa ein 2019 2.0? Oder korrigieren sich die Hochrechnungen im Laufe des Abends noch einmal?

19.36 Uhr: Höcke will verhandeln

Auch wenn alle anderen Parteien eine Koalition mit seiner Partei ausgeschlossen haben, buhlt der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke jetzt um die Gunst möglicher Regierungspartner. „Meine Hand ist ausgestreckt“, sagte er in der ARD und stellte gleichzeitig in Frage, dass ohne die AfD eine Regierungsbildung möglich ist.

Nach manchen Hochrechnungen könnte es auch eng werden. In einigen bekommen CDU, BSW und SPD nicht genug Sitze für eine Mehrheit zusammen. Mit den Linken wäre eine Mehrheit zwar möglich, da stellte sich Voigts CDU aber bisher quer.

Der Abend ist noch lange. Noch sind lange nicht alle Stimmen ausgezählt.

19.13 Uhr: Verwirrung um Hochrechnungen

Beim Ergebnis für die AfD gehen die Hochrechnungen von ARD und ZDF derzeit noch ziemlich auseinander. Momentan unterscheiden sie sich um fast zwei Prozentpunkte. „Auch wir nehmen wahr, dass die Kolleginnen und Kollegen bei der Forschungsgruppe Wahlen beim ZDF-deutlich höhere Werte für die AfD haben“, sagte dazu Jörg Schönenborn (ARD). „Das hat einfach mit den Schätzungsmodellen zu tun.“

19.08 Uhr: Erste Bezirke ausgezählt – AfD weit vorne

Mittlerweile sind die ersten Bezirke ausgezählt – und es zeichnet sich wohl genau der Effekt ab, vor dem manche Beobachter im Vorfeld der Wahl gewarnt hatten (HIER liest du mehr darüber). Auszählung und Prognose gehen derzeit nämlich noch stark auseinander. Das liegt unter anderem daran, dass die Auszählung in den größeren Städten deutlich länger dauert. Es ist zu erwarten, dass sich Prognose und Auszählung im Laufe des Abends noch annähern werden.

18.52 Uhr: AfD-Braga will Koalitionsgespräche mit anderen Parteien

Spitzenkandidat Björn Höcke hielt sich bisher zwar zurück, dafür prescht sein Parteivize Torben Braga vor. „Es ist Rolle der stärksten Partei, den anderen Parteien Gespräche anzubieten“, sagte Braga vor dem Lokal der für Medien geschlossenen Wahlparty in Erfurt. Welche Parteien das sein werden, werde der AfD-Landesvorstand voraussichtlich bei einer Sitzung am Montagabend entscheiden.

18.27 Uhr: Bodo Ramelow deutlich – „Ich kämpfe nicht gegen die CDU“

Thüringens CDU-Chef Mario Voigt sieht in den Prognosen zum Ausgang der Landtagswahl den Auftrag zur Regierungsbildung bei den Christdemokraten. „Wir begreifen das als CDU auch als Chance für den politischen Wechsel unter der Führung der CDU“, sagte der 47-Jährige in Erfurt.

Offenbar bekommt er dabei auch Rückenwind von Bodo Ramelow und den Linken. Im MDR-Interview gab sich der Noch-Ministerpräsident als fairer Verlierer. „Ich werde alles tun, damit die Landesregierung schnell gebildet wird“, sagte er. „Ich kämpfe nicht gegen die CDU, ich kämpfe nicht gegen das BSW, ich kämpfe gegen die Normalisierung des Faschismus.“

Björn Höcke gab sich im MDR dagegen als großer Gewinner. Seiner Meinung nach sollen sich die „Altparteien“ jetzt in „Demut üben“. Zu einem möglichen Koalitionspartner wollte er sich im Interview noch nicht äußern. Er schloss eine Zusammenarbeit mit dem BSW aber nicht aus.

18.20 Uhr: Katja Wolf (BSW) hat „Gänsehaut“

Aus diesem Abend werden wohl zwei Parteien als deutliche Gewinner hervorgehen. Neben der AfD freut sich auch das BSW über ein starkes Ergebnis. „Ich habe Gänsehaut“, erklärte die Ex-Linke Spitzenkandidatin Katja Wolf dazu (mehr dazu liest du HIER). Das Abschneiden des BSW sei für sie ein „historischer Moment“ für die junge Partei.

So viel scheint schon jetzt klar zu sein: Am BSW kommt bei der Regierungsbildung wohl keiner vorbei.

18.14 Uhr: AfD gewinnt wohl erstmals seit ihrer Gründung eine Landtagswahl

Die erste Prognose ist eindeutig – und bestätigt, was sich in Umfragen schon lange abgezeichnet hatte. Die AfD wird bei der Landtagswahl in Thüringen wohl die 30-Prozent-Marke knacken und als stärkste politische Kraft hervorgehen.

Nach den 18-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF erreicht die AfD 30,5 bis 33,5 Prozent. Mario Voigt landet mit seiner CDU mit 24,5 Prozent dahinter. Das Bündnis Sahra Wagenknecht kommt aus dem Stand auf den dritten Platz und erreicht in der Prognose 14,5 Prozent bis 16 Prozent.

Die große Frage: Lassen sich bei diesen Zahlen Mehrheitsverhältnisse für den Thüringer Landtag finden? Der Abend dürfte weiter spannend bleiben.

18 Uhr: Erste Prognose für Thüringen ist da

Der MDR hat pünktlich um 18 Uhr seine erste Hochrechnung veröffentlicht. Die Linke verliert demnach satte 18,5 Prozentpunkte und kommt nur noch auf 12,5 Prozent. AfD legt ganze 7,1 Prozentpunkte zu und erreicht 30,5 Prozent. CDU landet bei 24,5 Prozent, SPD bei 7, Grüne bei 4 und die FDP bei 1,3 Prozent. Das BSW schafft es aus dem Stand auf ein Ergebnis von 16 Prozent.

Die offizielle Auszählung der Stimmung geht jetzt los.

17.10 Uhr: Wahllokale schließen um 18 Uhr

Noch knapp eine Stunde haben die Wahllokale geöffnet. Wer jetzt noch Last-Minute seine Stimme abgeben möchte, sollte sich besser beeilen. Ab dann geht es nämlich offiziell in die Auszählung. Die Spannung steigt!

Wir bleiben für dich natürlich den ganzen Abend mit am Ball. Sobald es erste Ergebnisse aus den Wahlkreisen gibt, findest du sie hier!

16:50 Uhr: Eigentlich verboten – AfD-Kanditat postet Stimmzettel aus der Wahlkabine

Der AfD-Direktkandidat für den Kyffhäuserkreis, Jens Cotta, hat ein Foto seines Wahlzettels aus der Wahlkabine auf „X“ (ehemals Twitter) veröffentlicht. Knut Demmler, der stellvertretende Landeswahlleiter, erklärte den Kollegen von der „Ostthüringer Zeitung“, dass das Fotografieren in der Wahlkabine untersagt sei.

„Das ist nicht zulässig“, betonte er. Trotz des Verstoßes gegen die Wahlordnung muss Cotta jedoch keine Konsequenzen befürchten, da dieser Vorfall direkt im Wahllokal hätte geahndet werden müssen. Die abgegebene Stimme bleibt dennoch gültig. Inzwischen hat Cotta den Post mit seiner Wahlentscheidung auf „X“ gelöscht.

14.40 Uhr: Journalistenverband kritisiert AfD

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat empört auf eine Absage der AfD Thüringen an alle Medien reagiert, die von deren Wahlparty berichten wollten. DJV-Sprecher Hendrik Zörner sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), die ausgesprochene Absage an alle Journalisten sei „politisch unerhört“. Er kenne keinen vergleichbaren Vorgang. Er betonte, die AfD habe schon länger ein „gestörtes Verhältnis“ zur Presse. „Das gipfelt jetzt im Verhalten der Höcke-Truppe“, sagte er. Die AfD Thüringen reagierte bisher nicht auf eine Anfrage des epd zur Absage an die Medien.

13.49 Uhr: Hohe Wahlbeteiligung 

Es zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Gegen Mittag hatten rund 32 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme im Wahllokal abgegeben, teilt der Landeswahlleiter in Erfurt mit. Das sind etwas mehr als im Jahr 2019 (31,2 Prozent). Zudem ist angesichts des allgemeinen Trends bei Wahlen in den vergangenen Jahren mit einem höheren Anteil an Briefwählern zu rechnen.

Der Landeswahlleiter weist zudem auf eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als bei der Europa- und Kommunalwahl in diesem Juni hin. Bei diesen Wahlen habe die Wahlbeteiligung gegen Mittag bei 24,3 Prozent gelegen.

13.26 Uhr: Höcke macht sein Kreuz

AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke hat gegen Mittag seine Stimme abgegeben. Lange verweilte der Rechtsaußen nicht im Wahllokal Bornhagen – und sprach auch nicht mit Journalisten vor Ort, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. 

Björn Höcke, Spitzenkandidat der AfD zur Landtagswahl 2024 in Thüringen, kommt zur Stimmabgabe für die Landtagswahl in das Wahllokal.
Björn Höcke, Spitzenkandidat der AfD zur Landtagswahl 2024 in Thüringen, kommt zur Stimmabgabe für die Landtagswahl in das Wahllokal. Foto: picture alliance/dpa

Weil er in seinem Heimatwahlkreis Eichsfeld zuvor stets dem CDU-Kandidaten unterlegen war, hatte Höcke den Wahlkreis nach Greiz gewechselt. Doch auch hier droht ihm eine Niederlage gegen die CDU. Zum Verhängnis könnte dem Vertreter des äußerst rechten Rands der AfD ausgerechnet der Erfolg seiner Parteikollegen werden: Die AfD könnte laut Umfragen in so vielen Wahlkreisen das Direktmandat gewinnen, dass für Höcke selbst Platz eins auf der Landesliste nicht mehr für den Landtagseinzug reichen würde.

Auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat seine Stimme abgeben. In Erfurt. Auch SPD-Mann und Innenminister Georg Maier schritt in der Landeshauptstadt zur Urne. In Eisenach wählte die frühere Oberbürgermeisterin der Wartburgstadt Katja Wolf. Die Ex-Linke ist Spitzenkandidatin für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). FDP-Mann Thomas Kemmerich, der 2020 für wenige Tage Ministerpräsident war, warf seinen Stimmzettel in der Klassikstadt Weimar in die Urne. Die zwei Spitzenkandidaten der Grünen gaben in zwei unterschiedlichen Städten ihre Stimmen ab: Die Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling gemeinsam mit Familienmitgliedern in Ilmenau und Umweltminister Bernhard Stengele in Erfurt ebenfalls in Begleitung von Familie.

12.50 Uhr: Bedrohung im Wahllokal

Nach einem Vorfall in einem Wahllokal in Gera hat die Polizei eine Anzeige wegen Bedrohung aufgenommen. Ein mit einem AfD-T-Shirt bekleideter Mann habe das Wahllokal zur Stimmabgabe am Vormittag betreten, so ein Polizeisprecher. Der Wahllokalleiter habe den Mann daraufhin aufgefordert, das Shirt abzulegen, da es im Wahllokal verbotene Parteien-Werbung sei. 

Der Mann sei der Aufforderung zwar nachgekommen. Beim Verlassen des Wahllokalgeländes habe er allerdings gedroht, „wiederzukommen“, da er mit dem Umgang mit ihm unzufrieden sei. Die Polizisten fertigten anschließend eine Anzeige und ermahnten den Mann.

Daneben ermittle die Polizei in Erfurt wegen einiger in der Nacht zu Sonntag angebrachten politischen Schmierereien („Höcke ist ein Nazi“) in der Nähe von Wahllokalen wegen Sachbeschädigung, so der Polizeisprecher. 

11.13 Uhr: Voigt hofft auf stabile Mehrheitsverhältnisse

Der thüringische CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt wünscht sich, „dass viele Thüringerinnen und Thüringer wählen gehen und von ihrem Recht Gebrauch machen, die Zukunft unseres Landes zu bestimmen“, sagte er bei seiner Stimmabgabe in Jena. Er hoffe zudem auf „stabile Mehrheitsverhältnisse“, damit das Land wieder nach vorn geführt werden könne.

Mario Voigt (CDU), Vorsitzender der CDU in Thüringen und Spitzenkandidat seiner Partei, erhält seinen Stimmzettel für die Landtagswahl Thüringen im Wahllokal.
Mario Voigt (CDU), Vorsitzender der CDU in Thüringen und Spitzenkandidat seiner Partei, erhält seinen Stimmzettel für die Landtagswahl Thüringen im Wahllokal. Foto: picture alliance/dpa

 In einem Statement erklärte er, dass er sich nach der Wahl etwa darum kümmern wolle, dass an den Schulen kein Unterricht mehr ausfalle. Er wünschte sich auch, dass nicht nur zu Wahlzeiten und im Zusammenhang mit dem Rechtsruck außerhalb Thüringens über das Bundesland berichtet werde. 

10.25 Uhr: Kleine Panne in Weimar

In Weimar gibt es eine kleine Panne. Wähler aus dem Stimmbezirk 02 müssen laut dem Wahlleiter ihr Kreuz nicht wie auf der Wahlbenachrichtigung angegeben in Raum 5 der Stadtverwaltung machen, sondern im Wahllokal am Markt. Grund für die Panne sei ein Fehler in der Datenverarbeitung. Die Stadt Weimar entschuldigt sich.

09.50 Uhr: Wählen auch ohne Wahlbenachrichtigung

Wer heute verzweifelt nach der verlegten Wahlbenachrichtigung sucht, kann sich beruhigen – Wählen geht auch ohne. „Ist die Wählerin oder der Wähler im Wählerverzeichnis eingetragen und kann sich mittels Personalausweis oder Reisepass ausweisen, steht einer Stimmabgabe nichts im Wege“, sagt der Landeswahleiter. Allerdings sei die Wahlbenachrichtigung hilfreich, damit der Wahlvorstand Wahlberechtigte schneller im Wählerverzeichnis finde.

09.25 Uhr: Höcke schweigt

Wir haben mehrere Interviews mit Spitzenpolitikern vor der Thüringen-Wahl geführt. Nicht aber mit Thüringens AfD-Chef Björn Höcke. Warum das so ist, liest du hier! Hier findest du unsere Themenseite zur Thüringen-Wahl sowie die Interviews mit Bodo RamelowMario VoigtKatja Wolf, Ex-Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich und mehr.

09.12 Uhr: „Hitlergruß“ bei AfD-Versammlung

Bei der AfD-Kundgebung in Erfurt sollen einige Teilnehmer den „Hitlergruß“ gezeigt haben. Die Thüringer Polizei hat dafür mehrere Zeugen und ermittelt entsprechend.

08.36 Uhr: Kachelmann wettert

Wetter-Experte und TV-Moderator Jörg Kachelmann meldet sich zu Wort. Er habe einen Wunsch: Dass die Thüringer keine Faschisten wählen, sagt er bei „X“. „Antifaschismus sollte etwas sein, was uns lebenslang begleitet. Nach all dem, was in der deutschen Geschichte passiert ist“, sagt Kachelmann. Auch nicht wählen sollte man aus seiner Sicht „frisch putinierte Parteien, die aus der Retorte gekommen sind und mit Massenmördern und Kriegsverbrechern sympathisieren.“ Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dagegen bekommt Lob: Er sei ein kompetenter Mensch, der das Beste für sein Land wolle.

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08.00 Uhr: Wahllokale geöffnet

Willkommen zum Wahl-Ticker. Die Wahllokale in Thüringen sind geöffnet. Rund 1,66 Millionen Thüringer haben bis 18 Uhr die Wahl. Dann wird es direkt auch erste Prognosen geben.

+++ Thüringen-Wahl läuft! Wird die AfD tatsächlich stärkste Kraft? +++

Bei der Landtagswahl hat jeder Wähler zwei Stimmen. „Zwischen den beiden Stimmen gibt es kein Rangverhältnis, vielmehr sind beide Stimmen für die zukünftige Zusammensetzung des Thüringer Landtags von Bedeutung. Hinsichtlich der Sitzverteilung im Thüringer Landtag ist die Landesstimme ausschlaggebend“, sagt Landeswahlleiter Holger Poppenhäger. Links auf dem Stimmzettel findet sich die Wahlkreisstimme für die Direktwahl einer oder eines Abgeordneten im Wahlkreis. Wer die meisten Stimmen erhält, gilt als gewählt. Mit der Landesstimme auf der rechten Zettelhälfte entscheidet sich der Wähler für die Landesliste einer Partei. Die Namen der ersten fünf Bewerber stehen unter dem jeweiligen Parteinamen.

(mit dpa)