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Thüringer Betriebe schlagen Alarm! Zwei Sachen müssen sich grundlegend ändern

Thüringer Betriebe schlagen aktuell Alarm. Es gibt ein großes Sorgenkind. Damit sich die Situation besser, müssen sich zwei Sachen ändern.

Thueringen
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Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

Für viele Thüringer Betriebe ist das Jahr 2024 bislang bedrohlich enttäuschend. Niedrige Preise und gleichzeitig hohe Kosten lassen die Branche schwächeln.

Dabei kommen die Probleme nicht von ungefähr. Zwei Sachen müssen sich in Zukunft grundlegend ändern, damit es wieder bergauf gehen kann.

Thüringer Betriebe leiden unter Wetter

Betroffen sind die Landwirte im Freistaat. Die Ernte in diesem Jahr treibt vielen Bauern Sorgenfalten auf die Stirn, wie das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) am Donnerstag (29. August) mitteilt.

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Bis auf die Sommergerste falle das Ernteergebnis für dieses Jahr geringer aus als im Vorjahr, wie Agrarministerin Susanna Karawanskij zusammenfasst. „Unser großes Sorgenkind sind natürlich die herben Verluste im Obst- und Weinbau durch den Spätfrost Ende April“, so die Ministerin weiter. Betroffen ist dabei die Ernte von Erdbeeren, Äpfeln, Süßkirschen, Zwetschgen und Pflaumen. Beim Wein liegt der geschätzte Verlust bei 60 Prozent.

Dabei macht die Ministerin eine Sache ganz deutlich und wendet sich an alle Betriebe, die von der Ernte-Flaute betroffen sind: „Extreme Wetterereignisse nehmen zu und ich appelliere an die Betriebe, die von uns geförderten Vorsorgeinstrumente stärker zu nutzen.“ Das heißt: Unternehmer sollten Schutzmaßnahen ergreifen und Versicherungen abschließen.

Betriebe müssen teure Importe vermeiden

Ein weiteres, sogar noch größeres Problem: Die niedrigen Getreidepreise. Und die würden sich trotz der schlechten Prognosen auch nicht nach oben korrigieren. Ausschlaggebend dafür ist die Konkurrenz aus den USA, aus Russland und aus der Ukraine. Teurer Dünger müssten Thüringer Betriebe aus dem Ausland importieren. Eine zusätzliche finanzielle Belastung, die es zu vermeiden gilt.


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Genau deshalb müsste sich eine weitere Sache ändern: Das Phosphor-Recycling aus Klärschlamm müsse hierzulande ausgebaut werden. Das könnte dann zum Düngen genutzt werden. Eine entsprechende Erklärung haben Bund, Wirtschaft, Thüringen und andere Bundesländer bereits unterzeichnet. Das Ziel sollte es sein in Zukunft unabhängiger zu werden. „In Thüringen haben wir viele städtische Kläranlagen, die sich zur regionalen Phosphorgewinnung für Düngemittel eignen“, so Karawanskij weiter.

Betroffene Betriebe, die unter den herben Verlusten leiden, können seit Montag (26. August) Anträge auf Nothilfe stellen. „Wir lassen die Obst- und Weinbaubetriebe nicht im Stich“, macht Susanna Karawanskij deutlich.