Veröffentlicht inThüringen

Thüringer Unternehmer ledert gegen Aldis Billig-Döner – „Keine Qualität“

Mit seinem Billig-Döner sorgte Aldi für riesige Warteschlangen. Jetzt platzt dem Aufbackdöner-Boss aus Thüringen die Hutschnur!

Thüringen
© Imago

Folge 4: Warum es den Döner in der Türkei gar nicht gibt

Döner-Krieg zwischen einem Thüringer Unternehmer und Aldi! Der Discounter-Riese sorgte bundesweit für Aufsehen, als er einen Döner zum Schnäppchenpreis von zwei Euro verkaufte. Mit der Aktion „Döner für alle“ reagierte Aldi auf die Debatte rund um die gestiegenen Döner-Preise. Tatsächlich bildeten sich krasse Warteschlangen von Kunden, die das beliebte Fast Food für kleines Geld kaufen wollten.

Jetzt platzt Mustafa Demirkürek (53) aus Thüringen die Hutschnur. Er ist der Aufbackdöner-Boss, beschäftigt in seinem Unternehmen in Gera rund 50 Mitarbeiter (hier mehr dazu). Für 6,99 Euro verkauft er den Döner zum Aufbacken, und das recht erfolgreich. Gegenüber Thüringen24 ledert er gegen Aldi, sagt: „Der Billig-Döner von zwei Euro hat keine Qualität!“ RUMMS!

Thüringer Unternehmer ledert gegen Aldis Billig-Döner

Mustafa Demirkürek kennt sich aus, ist seit 30 Jahren in der Gastronomie-Branche tätig, betreibt mehrere Döner-Buden in Thüringen. 2008 hatte er die Idee zum Aufbackdöner, der nach nur zwölf Minuten im Ofen gegessen werden kann – und schmeckt! Der 53-Jährige zu Thüringen24: „Als ich selber in meinem Laden Döner verkaufte, kostete er drei Euro. Ein Kaffee kostete genauso viel. Mein Verstand sagt: ‚Nee, stopp, das geht nicht!'“

Und weiter: „Man kann doch nicht für Kaffee drei Euro verlangen, und für einen Döner ebenfalls. Kein gesundes Essen kann zwei oder drei Euro kosten!“ Er verweist auf seinen Aufback-Döner, der ein Gewicht von 450 Gramm hat. Der Döner-Experte: „Das ist fast ein halbes Kilo Essen. Wenn ich solche niedrigen Preise verlange, stimmt was nicht mit der Qualität.“

Thüringen
Aufbackdöner-Boss Mustafa Demirkürek aus Thüringen in seinem Büro bei Gera. Er hält nichts vom Aldi-Döner, der zwei Euro kostet. Foto: Lara Hoffmann/Thüringen24

„Döner für zwei Euro kann keine Qualität haben“

Für den gebürtigen Kurden ist klar: „Auch der Aldi-Döner für zwei oder drei Euro – okay, das war eine Aktion an den Märkten. Aber so ein Billig-Döner wie von Aldi hat keine Qualität. Wie wirst du mit zwei Euro deine Mitarbeiter, das Fleisch, die ganze Arbeit bezahlen?“ Generell hält er übrigens nichts von den Diskussionen über eine „Döner-Preisbremse“, hält das Fast Food auch aktuell noch für günstig.


Mehr News:


Der Unternehmer: „Wir hatten neulich jemanden aus Finnland hier. Klar, die Verhältnisse in Skandinavien sind anders. Aber dort kostet der Döner umgerechnet 16 oder 17 Euro. In der Schweiz ist ein Döner auch viel teurer als in Deutschland. Er ist voller Fleisch, Soße, Salat, Kraut, dazu noch die Mitarbeiter, der Strom, das Gas – ein frischer Döner für sieben Euro ist immer noch günstig.“