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Thüringen: Ganze Branche muss kämpfen – sie hat ein gravierendes Problem

Eine ganze Branche in Thüringen kämpft mit einem gravierenden Problem, das so groß ist, wie noch nie zuvor.

Thueringen
© IMAGO/Westend61

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

Es ist eine Situation, die es noch nie zuvor gab. Eine ganze Branche in Thüringen kämpft mit einem großen Problem.

Der Bedarf ist groß. Doch in der Branche in Ostdeutschland will offenbar einfach niemand mehr arbeiten.

Thüringen: Umfrage deckt erschreckende Zahlen auf

Betroffen ist die ostdeutsche Maschinenbaubranche. Der Bedarf ist groß. Doch die Nachfrage gering – vor dem neuen Ausbildungsjahr klaffen Angebot und Nachfrage so stark auseinander wie nie zuvor.

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Wie aus einer Umfrage des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Ost hervorgeht, berichteten 77 Prozent der Ausbildungsbetriebe, dass sie Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen. Vor zehn Jahren waren es noch 50 Prozent.

„Aussichtslos“ – Betriebe sehen schwarz

Den Angaben zufolge gab es zum Umfragezeitpunkt Mitte Juli/Mitte August in jedem zweiten Unternehmen noch freie gewerblich-technische Ausbildungsplätze und in jedem fünften Betrieb freie kaufmännische Ausbildungsstellen. Die Mehrheit der Firmen sieht geringe Chancen, diese bis zum Ausbildungsstart zu besetzen. 69 Prozent der Betriebe schätzen die Aussichten als „eher niedrig“ ein, 22 Prozent halten es für „aussichtslos“.

Rund 85 Prozent der Unternehmen, die technische Ausbildungsberufe anbieten, führen die Probleme auf fehlende Bewerbungen zurück, bedingt durch den häufigen Studienwunsch und unzureichende Berufsorientierung an Schulen. 60 Prozent kritisieren zudem, dass Schulabsolventen nicht ausreichend auf die Berufspraxis vorbereitet sind.

Ist DAS die Lösung?

Verbandschef Oliver Köhn fordert etwa mehr Pflichtpraktika, um traditionelle Berufsinteressen aufzubrechen und mehr junge Frauen für technische Berufe zu gewinnen. Momentan sei im ostdeutschen Branchenschnitt lehrjahrübergreifend unter zehn technischen Auszubildenden eine junge Frau.


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Demnach setzen ostdeutsche Maschinenbauer verstärkt auf ihre eigenen Auszubildenden, um den Fachkräftemangel abzufedern. Sie engagieren sich in Schulen, auf Ausbildungsmessen und in sozialen Netzwerken, um junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. Dabei werden auch die Azubis selbst aktiv in das Recruiting eingebunden, indem sie unter anderem ihre Berufe in Schulen vorstellen oder Inhalte für Social Media erstellen.

Zum ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau zählen laut Verband rund 440 Unternehmen mit 77.600 Beschäftigten. Etwa 350 der Betriebe sind Mitglied im VDMA Ost. (jko mit dpa)