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Thüringen: SMS-Festival mit überraschender Bilanz – aber eine Frage bleibt

Das SonneMondSterne-Festival in Thüringen zieht jedes Jahr tausende Besucher an. Die Polizei zieht Bilanz.

Thüringen
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Verbrechen in Thüringen: So viel Arbeit hat die Polizei

Wie entwickeln sich die Gewaltdelikte in Thüringen? Das verrät die Kriminalitätsstatistik.

In Saalburg-Ebersdorf (Thüringen) ist das diesjährige SonneMondSterne-Festival, kurz SMS, zu Ende gegangen. Die 26. Auflage des beliebten Techno-Festivals lockte wieder tausende Besucher an die Bleilochtalsperre.

Doch trotz ausgelassener Stimmung und heißem Sommerwetter wirft die Veranstaltung einige Fragen auf.

Thüringen: Ein Festival, das Menschen bewegt

Das SonneMondSterne-Festival ist längst eine Institution in der deutschen Festivallandschaft. Jedes Jahr zieht es mehr als 30.000 Besucherinnen und Besucher in den kleinen Ort im Thüringer Schiefergebirge. Auch in diesem Jahr war die Stimmung euphorisch: Tagelange Partys, elektronische Beats und Abkühlung im nahe gelegenen Stausee sorgten für unvergessliche Erlebnisse.

Insgesamt registrierte die Polizei während der Veranstaltung über 230 Straftaten. Eine beachtliche Zahl, die zunächst Besorgnis auslösen könnte. Doch die Beamten relativierten: Bei den meisten Verstößen handelte es sich um Drogendelikte, meist um kleinere Mengen Cannabis, Ecstasy oder LSD. Große Funde blieben aus. „Es gab keine herausragenden Drogenfunde“, sagte ein Polizeisprecher.

Legalisierung von Cannabis verringert Straftaten

Die hohe Zahl der Straftaten täuscht über den tatsächlichen Verlauf des Festivals hinweg. Die Polizei betonte, dass die Zahlen in Relation zur Teilnehmerzahl gesehen werden müssen. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Gesetzeslage: Durch die teilweise Legalisierung von Cannabis ist die Strafverfolgung bei geringen Mengen in vielen Fällen nicht mehr möglich. Dies könnte auch erklären, warum im Vergleich zum Vorjahr weniger Anzeigen erstattet wurden.

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Trotz der genannten Delikte ziehen Polizei und Veranstalter eine positive Bilanz. „Während des gesamten Einsatzverlaufs kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen“, hieß es von Seiten der Polizei. Die Stimmung blieb friedlich, schwerwiegende Zwischenfälle wurden nicht gemeldet. Auch Diebstähle und Körperverletzungen hielten sich in Grenzen.


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Eine Frage bleibt offen: Die Veranstalter hatten im Vorfeld mit mehr als 30.000 Besuchern gerechnet, genauere Zahlen wurden nicht veröffentlicht. Unklar ist, ob das Festival die Besucherzahlen der Vorjahre halten konnte. Im letzten Jahr waren es 40.000 Besucher.