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Thüringen: „Tickende Zeitbombe“ – Droht einem beliebten Badesee die Katastrophe?

Experten bezeichnen den Badesee als „tickende Zeitbombe“. Vor welchem Problem das Thüringer Gewässer steht, liest du hier.

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© IMAGO/ Schöning

Thüringen: Fünf kuriose Fakten über den Freistaat

Der Freistaat Thüringen hat Einiges zu bieten. Hier kommen fünf kuriose Fakten, die du vielleicht noch nicht wusstest.

Wege, sich im Sommer Abkühlung zu verschaffen, gibt es viele. Den einen reicht es schon, die Füße in einen Eimer kaltes Wasser zu stellen, andere machen sich nach Feierabend oder Schulschluss auf ins Freibad oder an den Badesee. Wieder andere genießen das Privileg, sich im eigenen Pool abzukühlen. Wer Freibad oder Badesee vorzieht, der hat bei uns in Thüringen etliche Möglichkeiten.

Da warten die Dutzenden Seen um Erfurt, etliche Talsperren, der Hohenwarte-Stausee, das Thüringer Meer oder weitere. Doch einer von diesen Seen steht vor einem großen Problem. Laut des MDR sprechen die Experten sogar von einer tickenden Zeitbombe. Was genau los ist und welche Auswirkungen das für Badegäste haben kann, liest du hier bei uns.

Thüringen: Steht der Badesee vor einer Katastrophe?

Badegäste und Tretboot-Fahrer dürften am Hohenwarte-Stausee in Thüringen vielleicht schon die ein oder anderen unschöne Entdeckung gemacht haben: einen toten Fisch der auf dem Wasser oder im Schilf am Rande trieb. Wie der MDR schreibt, befürchten vor allem Tourismus-Unternehmen nun, dass das große Karpfen-Sterben am beliebten Badesee losgeht.

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Immerhin sind mittlerweile über 30 Jahre vergangen, seitdem die Fische im Wasser eingesetzt wurden. Und in dieser Zeit haben die Tiere auch ordentlich zugenommen. Bis zu zwei Meter groß und rund zehn Kilo schwer können die Karpfen sein. Die Zeitbombe tickt, wie Experten sagen. Denn wie der MDR berichtet, können Karpfen dieser Art zwischen 25 und 30 Jahre alt werden. Anlieger und Touristiker fürchten nun ein Massensterben. Das wäre natürlich eine Katastrophe für den Tourismus am beliebten Thüringer Stausee. Die Forderung ist klar: Die Karpfen sollen entnommen werden.

Doch genau das gestaltet sich als schwierig, wie der MDR schreibt. Denn zum einen seien die Wassertiefen im Hohenwarte-Stausee sehr unterschiedlich, sodass man die Fische erst einmal finden muss. Zum anderen würde man mit den Schleppnetzen auch viele Nutzfische aus dem Badesee nehmen – was das ganze System durcheinanderbringen würde.

Thüringer Badesee mit Karpfen-Nachwuchs?

Da Fachleute mittlerweile davon ausgehen, dass Karpfen bis zu 70 Jahre alt werden können, bleibt das Landratsamt erstmal entspannt, wie der MDR schreibt. Und immerhin git es doch auch die Möglichkeit, dass die Karpfen bereits Nachwuchs produziert haben, oder? Da ist man sich hingegen nicht einig. Der MDR berichtet, dass für eine Fortpflanzung bei Karpfen die Wassertemperatur im Thüringer Badesee eigentlich zu niedrig sei. Jedoch steigen auch die Temperaturen bei uns im Freistaat aufgrund des Klimawandels, weshalb nicht auszuschließen ist, dass es bereits eine zweite Generation an Karpfen gibt.


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Auch der Fischexperte Joachim Krause zeigt sich gegenüber dem MDR optimistisch. „Ich habe bisher immer nur mal ein paar einzelne tote Fische gesehen“, sagt Krause. „Das ist aber normal.“ An ein großes Massensterben am Hohenwarte-Stausee glaubt er nicht, zumal die Fische gesund seien und genügend Nahrung haben.