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Thüringen: Möbel-Händler mit Hiobsbotschaft – Mitarbeiter aus dem Freistaat zittern

Ein großes Möbelhaus sah sich zu einer bitteren Entscheidung gezwungen. Davon betroffen: Auch Mitarbeiter in Thüringen.

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© IMAGO / Panthermedia

Die Geschichte des Traditionshandwerk in Thüringen

Die Porzellanherstellung und die Glasbläserei haben eine lange Tradition in Thüringen.

Es sind Nachrichten, die kein Mitarbeiter gerne hören möchte. Ein großes Möbel-Unternehmen, das auch ein Haus in Thüringen betreibt, hat jetzt nach eigenen Angaben Insolvenz angemeldet.

Die Geschäftsführung bleibt zwar optimistisch, dass der Kahn wieder in ruhigeres Wasser gefahren werden kann. Was der Schritt für die Mitarbeiter bedeutet, bleibt aber zunächst unklar.

Thüringen: Möbel-Händler meldet Insolvenz an

Die Geschichte der „Opti-Welt“ Gruppe reicht nach Unternehmensangaben fast ein halbes Jahrhundert zurück. Gegründet wurde der Betrieb einmal im Jahr 1978 und startete 1979 mit einem ersten Möbelhaus. Über die Jahre sind immer mehr dazugekommen – auch eines in Eisenach im Gewerbegebiet von Hötzelroda.

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Mit Wachstum ist immer aber auch ein Risiko verbunden und gerade die Übernahme von 20 neuen Standorten mitten in der Corona-Pandemie im Jahr 2021 erwies sich offenbar als etwas zu viel des Guten. Das Geschäft entwickelte sich laut einer Mitteilung des Unternehmens „nicht derart positiv, wie erwartet“. Als Gründe dafür nennt die „Opti-Welt“ unter anderem den Ukraine-Krieg, die starke Inflation und die hohen Rohstoffpreise. Dadurch gingen die Erträge deutlich zurück.

Betrieb läuft weiter

Es folgte eine drastische Entscheidung, die allen Beteiligten nicht leicht gefallen ist. Das Unternehmen hat beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag auf Eigenverwaltung gestellt, dem am Montag (19. Juli) entsprochen wurde. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation sei das die beste Möglichkeit, „dass die Opti-Wohnwelt Gruppe mit ihrer großen Tradition so schnell als möglich wieder zu alter Stärke zurückfindet“, erklärt dazu Geschäftsführer Oliver Föst.

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Eine Insolvenz in Eigenverwaltung bedeutet im Prinzip, dass der Chef selbst zum Insolvenzverwalter wird. Es wird also keine externe Person damit beauftragt, wie bei anderen Insolvenzverfahren. Trotzdem kann ein Experte das Unternehmen bei seiner Sanierung unterstützten. Im Falle der „Opti-Welt“ ist das Philipp Grub aus der Kanzlei „Grub Brugger“.

Mitarbeiter in Eisenach zittern

Für die Mitarbeiter in Eisenach bedeutet die Insolvenz erst einmal: Alles läuft wie gewohnt weiter. Ob es darüber hinaus Konsequenzen für den Thüringer Standort geben könnte, ist unklar. Das Unternehmen hielt sich auf Thürigngen24-Anfrage bedeckt: „Mit betrieblichen Details zu einzelnen Standorten – und somit auch jenem in Eisenach – können wir aktuell nicht belastbar dienen“, erklärte eine Sprecherin.


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Der Möbel-Riese selbst zeigt sich, was seine Zukunft angeht, aber optimistisch: „Wir sind davon überzeugt, dass die Opti-Wohnwelt Gruppe auf diese Weise mittelfristig zukunfts- und wettbewerbsfähig ausgerichtet werden kann.“ Bleibt zu hoffen, dass das auch die Sicherung der Arbeitsplätze in Eisenach bedeutet.