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Thüringen: Neue Baustelle sorgt für Touri-Bibbern – „Einfach gesperrt“

Ärger in Thüringen! Bahn und Behörden sperren eine beliebte Strecke auf der Saale – und vergessen dabei offenbar die Tourismus-Branche.

Für so manch einen Thüringer kam die Nachricht zu spontan.
© imago images / Hauke Hass

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Die Deutsche Bahn sorgt in Thüringen für Frust – diesmal liegt’s nicht an nervigen Verspätungen, sondern an einer neuen Baustelle.

Einige Thüringer fühlen sich hier nicht „mitgenommen“ – und stehen jetzt ziemlich doof da.

Thüringen: Saale-Stück gesperrt

Die Saale ist derzeit zwischen Großheringen und Bad Kösen gesperrt – Kanufahrer oder andere Wasserwanderer kommen hier wegen Brücken-Bauarbeiten nicht durch. Zwei große „Achtung, Lebensgefahr“-Schilder warnen neuerdings am Ufer. Mitten im Sommer herrscht auf dem so beliebten Teilstück der Saale also Stillstand. Bis Ende Mai kommenden Jahres. Touristen werden gebeten, sich andere Routen in der Saale-Unstrut-Region zu suchen.

Thüringen: Nicht alle im Boot

Einem MDR-Bericht zufolge saßen bei der Planung der Sperrung und Sanierung auch alle im Boot – nur die Tourismus-Unternehmen seien überrumpelt worden. „KanuTours Camburg“-Chef Maik Richter hat nach eigener Aussage erst sehr spontan von dem Hammer erfahren. Er müsse jetzt Hunderte Aufträge stornieren oder umbuchen. „Der gesperrte Bereich ist das absolute Filetstück“, sagte er dem MDR. Jetzt müssen die Bootsverleiher ihren Kunden die kürzere Strecke von Camburg bis nach Großheringen schmackhaft machen – weil sie ja auch wirklich sehr schön ist.

Thüringen: Die Sperrung der Saale hinter Großheringen sorgt bei denen, die vom Wassertourismus leben für Ärger.
Thüringen: Die Sperrung der Saale hinter Großheringen sorgt für Ärger. (Archivbild) Foto: IMAGO/Karina Hessland

Nach der Corona-Pandemie und dem Hochwasser sei es fürs Kanu-Team endlich mal wieder gut gelaufen, sagte Richter. „Und dann wird unsere wichtigste Strecke einfach gesperrt, ohne jegliche Kommunikation. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir wissen gerade nicht, wo vorne und hinten ist, wie man dem Ganzen gerecht werden kann.“

Auch die Saale-Unstrut Tourismus GmbH und andere Tourismus-Unternehmer kritisieren dem MDR zufolge die Info-Politik der Bahn und der zuständigen Behörden. Wer hätte den Betroffenen denn eigentlich Bescheid sagen müssen? Beide Seiten schieben sich die Schuld gegenseitig in die Schuhe.


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Womöglich gibt es aber noch einen Kompromiss für die zehn Kilometer lange Strecke. Man arbeite zusammen an einer Lösung, hieß es. Vielleicht wird das so schöne Teilstück der Saale zumindest am Wochenende für Paddler & Co. freigegeben – wenn die Brückenarbeiten ruhen.