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Thüringer Unternehmen stampft Angebot ein – für einige ist das bitter

Ein Thüringer Touristik-Unternehmen sieht sich zu einem drastischen Schritt gezwungen. Das hat auch Konsequenzen für die Kunden.

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© IMAGO/Silas Stein

Das bedeuten die Sterne bei Hotels

Die Sterne bei Hotels haben unterschiedliche Bedeutungen. Aber was genau unterscheidet das zwei Sterne vom vier Sterne Hotel?

Nach dem ständigen Malochen endlich in den Urlaub! Ob am Strand entspannen, exotische Länder erkunden oder sich ins ganz große Abenteuer wagen – für viele von uns in Thüringen gehört die Flucht aus dem Alltag zu unserer Jahresplanung einfach dazu.

Das Ganze hat aber seinen Preis – und das nicht nur im wörtlichen Sinne. Der Bund für Naturschutz und Umwelt (BUND) schätzt, dass alleine der Flugverkehr für fünf Prozent der globalen Erderwärmung verantwortlich ist. Der Tourismus trägt dazu natürlich einen Löwenanteil bei. Auch aus diesem Grund sah sich ein Unternehmer aus Thüringen zu einem drastischen Schritt gezwungen.

Thüringen: Unternehmen zieht Konsequenzen

„Schumann-Reisen“ ist in der Ost-Thüringer Region um Triptis eine feste Größe. Zum Angebot zählen Reisen in der ganzen Welt, seit Anfang des Jahres stehen aber bestimmte Destinationen nicht mehr auf dem Programm.

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Im Januar fand sich die Belegschaft zu einem Workshop zusammen, in dem es vor allem um eine Frage ging: Wie kann das Unternehmen seine Reisen „nachhaltiger, weniger schädlich fürs Klima und trotzdem voller Höhepunkte für die Gäste“ gestalten? „Schumann-Reisen“ berichtet davon auf seiner Website. Auch mit dabei: Nachhaltigkeitsexperte Prof. Dr. Harald Zeiss von der Hochschule Harz.

Unternehmen sucht „innovative Lösungen“

Aber ist das überhaupt möglich, seinen Kunden attraktive touristische Ziele anzubieten und gleichzeitig den Klima-Schutz zu berücksichtigen, ohne dass der Preis explodiert? Der Experte ist in dieser Hinsicht optimistisch, allerdings müsse man dafür auch „innovative Lösungen finden“.

Am Ende des Workshops verpflichtete sich das Unternehmen nach eigenen Angaben, seine CO2-Emissionen pro Gast und Reisetag um fünf Prozent zu verringern. Und das jedes Jahr. Die Emissionen werden dafür mit Hilfe der Hochschule Harz in einem speziellen Verfahren ermittelt.

Kunden müssen sich einschränken

Außerdem – und das ist für Kunden wohl die bittere Konsequenz – sollen besonders bedenkliche Reiseziele komplett gestrichen werden. Und zwar solche in die Arktis und die Antarktis.


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Das Motto: „Schumann-Reisen, aber nachhaltig.“ Aber das hat eben auch seinen Preis. Konkret kosten die Reisen für die Urlauber beim Anbieter mittlerweile etwa fünf Prozent mehr, wie der Inhaber der „Ostthüringer Zeitung“ offenbart. „Wir werden einige verlieren“, so erklärt Thomas Schumann der Zeitung. „Doch wir müssen für den Erhalt des Klimas handeln.“