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Thüringer Unternehmen zu drastischem Schritt gezwungen – „Warnsignal für die Zukunft“

Nicht wenige Unternehmen sehen sich in einer Thüringer Region zu einem drastischen Schritt gezwungen. Die IHK schlägt Alarm.

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© IMAGO/Westend61

Die Geschichte des Traditionshandwerk in Thüringen

Die Porzellanherstellung und die Glasbläserei haben eine lange Tradition in Thüringen.

Wie es der Wirtschaft in Thüringen geht, wird wohl im Wahlkampf zur Landtagswahl im September eines der entscheidenden Themen sein. Ohne Frage sind etliche Industrien durch die zahlreichen Krisenlagen der letzten Jahre gebeutelt. Manche Betriebe können zwar auch profitieren, es vergeht allerdings kaum eine Woche, in denen wir nicht vom nächsten Unternehmen lesen, das in eine finanzielle Schieflage geraten ist.

In einer Thüringer Region sehen sich jetzt etliche Betriebe zu drastischen Maßnahmen gezwungen. Betroffen ist dabei fast jedes zweite Unternehmen. Die Forderung der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist deutlich.

Thüringen: Drastische Konsequenzen

Wenn es darum geht einzuschätzen, wie die Betriebe selbst ihre Zukunftschancen einschätzen, ist die Investitionsbereitschaft ein wichtiger Indikator. Eine jüngste Meldung der IHK Ost-Thüringen dürfte also für wenig Optimismus in der Region sorgen, denn: Nicht wenige Unternehmen wollen sich in dieser Hinsicht auf absehbare Zeit eher zurückhalten.

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Jedes Zweite wolle seine Investitionsausgabe in den nächsten Monaten verringern oder gar nicht investieren, so die IHK Ostthüringen. Gründe dafür seien zurückhaltende Geschäftserwartungen und Unsicherheiten darüber, wie sich die Aufträge entwickeln werden. Das geht aus einer Umfrage der IHK Ostthüringen selbst hervor. Befragt wurden etwa 1.100 Unternehmen in der Region.

Klare Forderung von der IHK

Demnach beschweren sich die Betriebe auch über „ungünstige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen“. Konkret zum Beispiel viel Bürokratie und lange Genehmigungsverfahren. Vielleicht gaben auch deswegen nur 13 Prozent der Unternehmen an, künftig mehr investieren zu wollen. Bei 32 Prozent soll das Investitionsbudget konstant bleiben.

„Die Investitionszurückhaltung zeigt sich in allen Branchen und Betriebsgrößen, insbesondere jedoch im Handel, wo rund zwei Drittel der Befragten künftig weniger oder nicht investieren werden, sowie in der Industrie“, sagt Almut Weinert. Sie leitet den Bereich „Wirtschaft und Technologie“ bei der IHK Ostthüringen. Sie ist sich sicher: „Hinter der Investitionszurückhaltung steckt mehr als eine konjunkturelle Schwächephase.“ Die stagnierenden und sogar wegfallenden Investitionen seien ein „Warnsignal für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes.“


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Ihrer Ansicht nach müsse der Gesetzgeber „schnellstens gegensteuern“ – und das auf allen politischen Ebenen. Sowohl Land, Bund als auch die EU müssten aus Sicht der IHK also reagieren. Der Verband fordert schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, eine Reduzierung von Bürokratie sowie Steuererleichterungen.