Die Bratwurst ist in Thüringen wohl so etwas wie der Heilige Gral. Kein Wunder also, dass es bei uns im Freistaat auch ein ganzes Museum gibt, in dem es sprichwörtlich um die Wurst geht.
Eben genau dieses erntet jetzt jedoch Kritik. Das Bratwurstmuseum handelt schnell und geht mit einem neuen Programm an den Start. Warum das für ordentlich Zündstoff sorgen könnte, liest du hier bei uns.
Thüringer Bratwurstmuseum erntet Kritik
Nicht nur bei Touristen, sondern auch bei den Thüringern selbst ist die Bratwurst beliebt. Wobei „beliebt“ hier sicherlich eine Untertreibung ist. Denn der „Roster“ zählt im Freistaat als Kulturgut. Der Snack im Brötchen wird vorzugsweise mit Senf verspeist – und das zu jeder Uhrzeit. Da dürfte es wenig überraschend sein, dass sowohl die Gäste des Freistaats als auch die Thüringer selbst den Weg nach Mühlhausen auf sich nehmen, um sich auf die geschichtlichen Spuren der Delikatesse im Brötchen zu begeben und vor Ort auch besagten Genuss zu kosten.
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Doch jüngst erntete das Thüringer Bratwurstmuseum Kritik, wie die „Thüringer Allgemeine“ (TA) berichtet. Und das von niemand Geringerem als Matthias Kaiser. Vorab sei gesagt: Diese wendet sich nicht gegen den „Roster“ oder dessen Geschmack, eher im Gegenteil. Der Restaurant-Kritiker bemängelt, dass das Bratwurstmuseum die kulinarische Vielfalt des Kulturguts besser darstellen und vermarkten könnte – sprich, nicht nur die eine festgelegte Variante anbietet, sondern eben auch andere.
Thüringer Bratwurstmuseum mit neuer Verkostung
Wie die „TA“ weiter schreibt, haben auch beim Museumschef Thomas Mäuer mehrere Gäste nach anderen Bratwurst-Varianten gefragt. Deshalb geht das Museum jetzt mit einem Gruppenprogramm an den Start. Nach Führung und Gewürzkunde soll es eine Verkostung von vier verschiedenen Thüringer Rostbratwürsten sowie der Nürnberger Bratwurst geben.
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Dass die Nürnberger nur gegen das Thüringer Kulturgut verlieren können, dürfte nicht für reichlich Diskussion sorgen. Bei der Frage nach der besten Thüringer Bratwurst werden sich jedoch sehr wahrscheinlich die Geister scheiden. Schon allein die Frage nach dem Kümmel kommt im Freistaat der literarischen „Gretchen-Frage“ gleich und sorgt für hitzige Gemüter. Kaum ein Thüringer wird sagen „Och, ich mag beides“ – nein. Die Thüringer argumentieren und debattieren bei der Kümmel-Frage, als ginge es um ihr Leben. Nicht umsonst gibt es hier auch den Kümmel-Äquator, der sich ungefähr am Rennsteig orientiert. Während die Menschen nördlich davon auf den Kümmel in ihrer Bratwurst schwören, würden die meisten im Süden des Freistaats lieber gar nichts essen, als Kümmel im „Roster“ zu haben.
Bleibt also abzuwarten, mit welchen Kreationen das Thüringer Bratwurstmuseum um die Ecke kommt. Eins ist jedoch gewiss: Diskussionspotenzial gibt es definitiv! Übrigens: Mit welchen Erneuerungen das Bratwurstmuseum in Mühlhausen noch punkten will, liest du bei der „Thüringer Allgemeinen“.