Veröffentlicht inThüringen

Thüringen: Schwere Krankheit auf dem Vormarsch! „Achtsamkeit ist geboten“

In Thüringen macht sich eine Krankheit breit. Hier erfährst du, worauf du achten musst und wie du dich schützen kannst.

thüringen
© IMAGO/Jan Eifert

Zecken richtig entfernen: So geht’s!

Zecken sind bekanntermaßen Überträger von FSME oder Borreliose. Manchmal jedoch versagt der Zeckenschutz. Im Video wird erklärt, wie man Zecken richtig entfernt.

Das warme und sonnige Wetter treibt Tausende Thüringer raus in die Natur, für einen Spaziergang durch den kühlen, schattigen Wald, für einen entspannten Tag am See oder im Freibad oder für einen Tagesausflug, um etwas Neues zu erkunden. Gerade jetzt in der Ferienzeit gibt es so einiges draußen zu erleben.

Jedoch gibt es da etwas, worauf du unbedingt achten solltest! Denn in Thüringen breitet sich eine Krankheit aus, die auch du bekommen kannst, wenn du nach deinem Ausflug in die Natur nicht genau hinschaust.

Krankheit breitet sich in Thüringen aus

Wir kriegen es schon seit unseren Kindheitstagen eingebläut, wenn wir von einem Ausflug in der Natur zurückkommen: Kind, hast du dich auch gründlich nach Zecken untersucht? Zwar kann man sich Besseres vorstellen, als nach einem anstrengenden Tag draußen, geschwitzt und dreckig, sich dann auch noch am ganzen Körper abzusuchen. Jedoch ist das gerade jetzt besonders wichtig, genau hinzuschauen. Denn 2024 ist in Thüringen ein wahres Zeckenjahr, wie Barmer in einer Pressemitteilung verkündet. Und das macht sich im Freistaat deutlich bemerkbar.

+++ Thüringen: Beliebter Gasthof steht mehr als 30 Jahre leer – jetzt kommt das ungeahnte Comeback +++

„Das Jahr 2024 ist ein zeckenreiches Jahr. Achtsamkeit ist geboten“, so Birgit Dziuk, die Landesgeschäftsführerin der Barmer Thüringen. Das mache sich vor allem in de gemeldeten Fällen von Borreliose- und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Fällen im Freistaat bemerkbar. Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte in diesem Jahr bislang deutlich mehr Fälle als im gleichen Zeitraum 2023, nämlich 138 Borreliose- und acht FSME-Fälle. Im letzten Jahr wurden lediglich 110 Fälle der Krankheit gemeldet. Dziuk hat auch schon eine Idee, woran das liegen könnte: „Die Urlaubs- und Festivalsaison ist in vollem Gange und die Menschen sind viel draußen.“ Dazu komme, dass es durch den milden Winter in diesem Jahr mehr Zecken ihr Übel treiben, als sonst.

Nahezu alle Landkreise sind betroffen

Die meisten Borreliose-Fälle in Thüringen verzeichnet laut Barmer der Saale-Orla-Kreis (16). In Jena wurden 16 Fälle gemeldet und im Ilm-Kreis 11. Lediglich Eichsfeld und im Kyffhäuserkreis seien bisher von Borreliose-Erkrankungen verschont geblieben. Suhl ist jedoch eine FSME-Hochburg. Mit drei der acht Fällen im Freistaat sticht die Stadt heraus. Die anderen FSME-Infektionen stammen aus dem Ilm-Kreis, aus Eichsfeld und den Kreisen Saalfeld-Rudolstadt, Hildburghausen und Saale-Holzland. Was nun, wenn ich von einer Zecke gebissen worden bin?

Das solltest du bei einem Zeckenbiss beachten

Das wichtigste laut Barmer Thüringen: Keine Panik. Nicht jede Zecke trägt gefährliche Erreger in sich. Jedoch sollte der Parasit umgehend und ohne Drehbewegung mit einem Hilfsmittel, wie zum Beispiel einer feinen Pinzette oder Zeckenkarte, entfernt werden“, rät Birgit Dziuk. Was du auf gar keinen Fall tun solltest: die Zecke vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufeln, was als gängiges Hausmittel angepriesen wird. Ein Mythos, denn das reize das Tier unnötig und könne dazu führen, dass das Tier seinen Speichel und somit mögliche Erreger abgebe.


Mehr News:


„Wichtig ist, die Einstichstelle in den nächsten Tagen und Wochen gut zu beobachten. Bildet sich eine ringförmige Hautrötung, sollten Betroffene dringend Hausärztin oder Hausarzt aufsuchen. Dies kann ein Anzeichen für eine Borreliose sein“, so die Barmer Landeschefin Thüringens. Du solltest ebenfalls darauf achten, ob du Fieber, Kopf und Gliederschmerzen nach einem Zeckenbiss bekommst. In diesem Falle: Unbedingt einen Arzt aufsuchen. „Es ist wichtig, sich und ggf. Haustiere auf Zeckenstiche abzusuchen und die Zecken so früh wie möglich zu entfernen. Dadurch mindert sich das Infektionsrisiko erheblich“, fügt Dziuk hinzu.