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Thüringer Betriebe sitzen in der Klemme! Arbeitsagentur sieht schwarz

Viele Thüringer Betriebe sitzen in der Klemme. Nach Corona und Ukraine-Krieg stehen sie vor der nächsten Herausforderung. Hier mehr.

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© IMAGO/ Rainer Unkel

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

Die letzten Jahre waren für viele Unternehmer und Selbstständige ein harter Brocken – auch in Thüringen. Viele kämpfen immer noch mit den Nachwehen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs. Einige Bereiche arbeiten immer noch daran, dass „Vor-Corona-Niveau“ wieder zu erreichen.

Besonders die Gastro-Branche hat es hart getroffen – nicht nur bei uns in Thüringen. Jetzt stehen etliche Betriebe vor einer ganz anderen Herausforderung. Selbst die Arbeitsagentur sieht da eher schwarz. Worum es genau geht, liest du hier bei uns.

Arbeitsagentur sieht schwarz für Thüringen

Kaum ist das Tal der Corona-Pandemie einigermaßen durchlaufen, kommt die nächste Krise auf viele Thüringer Betriebe zu: die Mitarbeiter – beziehungsweise viel mehr, die fehlenden Mitarbeiter. Besonders (oh Wunder, oh Wunder) in Pflege- und Gesundheitsberufen, Berufen im verarbeitenden Gewerbe fehlen die Fachkräfte, wie die Arbeitsagentur Thüringen berichtet. Genau wie in Unternehmensorganisationen. Ebenso will offensichtlich keiner mehr (zumindest in Thüringen) einen technischen Beruf im Bereich Informatik und Energietechnik ausüben. Ebenso gibt es Engpässe in Gastronomieberufen, Lebensmittelverkauf.

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Dabei ist das noch nicht alles. Neben den uns allen hinlänglich bekannten Kandidaten, wenn es um Fachkräftemangel geht, sind noch neue hinzugekommen. Laut Arbeitsagentur Thüringen zählen nämlich mittlerweile auch die Berufe des Koches und der Reinigungskraft zu einem sogenannten Engpassberuf, also einem Beruf, bei dem es deutlich mehr ausgeschriebene Stellen als Bewerber auf diese gibt. Ganz neu auf der traurigen Liste sind die fehlenden Fachkräfte in den Bereichen Körperpflege, wie Friseure und Kosmetiker.

Zwar gebe es einen leichten Rückgang bei offenen Stellen in eben diesen Engpassberufen, jedoch sei das keinesfalls ein Grund für Jubelrufe. Denn laut der Arbeitsagentur Thüringen wird sich das Bild über die Jahre noch verschärfen.

Thüringer Betriebe in Abwärtsspirale?

„Der leichte Rückgang bei den Engpassberufen ist aufgrund der rückläufigen Stellenmeldungen nicht überraschend. Aber immer mehr Menschen der geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente. Auch bei einer zuletzt gesunkenen Arbeitslosigkeit können Betriebe ihre freien Stellen oft nicht nachbesetzen, weil Fachkräfte fehlen. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden auch in den kommenden Jahren viele gut qualifizierte und erfahrene Fachkräfte den Arbeitsmarkt verlassen“, erklärt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.


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Die Arbeitsagentur Thüringen spricht von einem „Missmatch auf dem Arbeitsmarkt“. Auf der einen Seite versuchen die Unternehmen ihre gut eingearbeiteten Mitarbeiter in eben diesen Engpassberufen dringend zu halten und suchen weiter nach Personal, um die Rentenabgänge auszugleichen. Auf der anderen Seite droht gerade für nicht qualifizierte Menschen eine jahrelange Arbeitslosigkeit und schwere Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt. Denn wie die Arbeitsagentur Thüringen deutlich macht, suchen von den Arbeitslosen im Freistaat nur rund sechs Prozent nach einem Engpassberuf.

Eine Abwärtsspirale, die die Lage in Thüringen über die Jahre drastisch verschärfen wird.