Die letzten Monate ging es mit der Wirtschaft nicht nur in Thüringen drunter und drüber. Vor allem die steigenden Energiekosten, die Gas-Krise und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs haben den Unternehmen und Betrieben ganz schön zugesetzt. Die roten Zahlen scheinen sich nur so zu überschlagen und immer wieder schlägt die Schließungswelle übel zu.
Umso überraschender ist es, dass in Thüringen zumindest in einem Sektor die Zahlen nach oben gehen!
Erfreuliche Nachrichten aus Thüringen
In Thüringen zeichnet sich ein erfreulicher Trend ab: Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Handwerk stieg in der ersten Jahreshälfte um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Laut der Handwerkskammer Erfurt haben sich bereits 835 junge Menschen für eine handwerkliche Ausbildung entschieden. Ein Schritt in die richtige Richtung, um den Fachkräftemangel im Freistaat unter Kontrolle zu bekommen.
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Besonders beliebt bei jungen Menschen ist der Beruf des Kfz-Mechatronikers. In Thüringen haben 210 angehende Azubis in dieser Branche ihr Autogramm unter den Arbeitsvertrag gesetzt. Weniger rosig sieht es in Bereichen wie Glas-, Papier-, im keramischen und sonstigen Handwerk aus. Hier wurde bisher lediglich ein einziger Ausbildungsvertrag unterzeichnet. Schade, denn gerade die Keramik hat im Freistaat eine lange Tradition.
Noch viele Ausbildungsstellen sind frei
Im Kammerbezirk Erfurt gibt es derzeit 1.264 Ausbildungsbetriebe – 6.100 Ausbildungsstellen sind in Thüringen noch zu haben. Thomas Malcherek, Geschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt, lässt den Kopf allerdings noch nicht hängen: „Ob das Plus bis zum Jahresende anhält, können wir aktuell noch nicht prognostizieren. Wir sind aber optimistisch. Erfahrungsgemäß werden im ersten Halbjahr gerade einmal die Hälfte aller Lehrverträge unterzeichnet.“
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Ob die offenen Stellen noch besetzt werden, bleibt also noch abzuwarten. Laut der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur meldeten sich in Thüringen von Oktober 2023 bis Ende Juni dieses Jahres insgesamt 6.800 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Doch von ihnen hatten im Juni noch 2.400 keinen Vertrag unterschrieben. Aber das Ausbildungsjahr 2024 beginnt, je nach Betrieb, erst im August oder September, ihnen bleibt also noch etwas Zeit, um die Ausbildung dingfest zu machen. (mit dpa)