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Thüringen: Tierschützer entdecken pures Elend! Ihr verzweifelter Hilferuf hallt durch den Freistaat

Ein schrecklicher Fund bringt Tierschützer aus Thüringen an den Rand der Verzweiflung. Ihr Hilferuf sorgt auf sozialen Medien für ein Beben.

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© Tierschutzverein Apolda e.V. / Montage: Thüringen24

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„Die Lage ist aktuell prekär“, erklärt die Tierschützerin und Juristin Christiane Uri im Gespräch mit Thüringen24. Ein schrecklicher Fund im Weimarer Land versetzte sie und ihre Kollegen in oberste Alarmbereitschaft. Wenig später sollten sich ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigen.

Die Tierschützer aus Thüringen fanden in einer Gemeinde pures Elend vor. Ein Hilferuf in sozialen Medien sorgte danach für ein kleines Beben. Die ehrenamtlichen Helfer sind verzweifelt und haben eine eindeutige Forderung an die Kommunalpolitik. Hier erfährst du mehr über eine Geschichte, die aus Sicht der Tierschützer beispielhaft für viele andere Situationen im Freistaat ist. Aber Achtung: Die Bilder sind nur schwer zu ertragen.

Thüringen: Suchaktion endet in schrecklichem Fund

Alles begann am Donnerstagabend (4. Juli) mit einem zunächst recht unscheinbaren Anruf bei einer Tierschützerin aus dem Weimarer Land. Anwohner hatten in Frankendorf eine überfahrene Katze an der Straße liegen sehen. Ein trauriger Fund, keine Frage. Für die ehrenamtlichen Helfer gehören solche Entdeckungen aber zu ihrem Alltag. Als die Tierschützerin aber zum Fundort fuhr, vermutete sie schnell, dass die Situation wohl deutlich schlimmer ist als zunächst angenommen.

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Die tote Katze hatte nämlich ein „aktives Gesäuge“, wie die Tierschützer in einer Pressemitteilung schreiben. Sie musste also erst vor kurzem Kitten bekommen haben, die jetzt vermutlich hilflos auf sich allein gestellt waren. „Man muss immer davon ausgehen, dass das noch Saugkitten sind, die die Mutter brauchen“, erklärt Christiane. Für die Tierschützer ging jetzt also eine große Suchaktion los – und nur einen Tag später wurden die schlimmsten Befürchtungen der ehrenamtlichen Helfer wahr.

„Was wir jetzt sehen, sieht erschreckend aus“

„Sie haben angefangen, Häuser abzuklappern und sich durchzufragen“, so Christiane. „Da sind sie dann auf eine Anwohnerin gestoßen, die genau wusste, wo das Problem liegt.“ Genauer genommen handelte es sich um ein Schrottplatz ganz in der Nähe des Fundortes, wo die Tierschützer nach eigenen Angaben nur einem begegneten: Elend.

„Das, was wir jetzt sehen, sieht erschreckend aus“, so Christiane. Ihrer Darstellung nach fanden die Tierschützer auf dem Gelände neben Tierkadavern auch etliche weitere Katzen „in zum Teil sehr schlechten Zustand“. Die Bilder, die sie von ihrer Entdeckung auf Facebook teilen, machen deutlich, wie schlimm es um die Tiere stand. In der Kommentarspalte vermuten Nutzer, dass manche unter ihnen an der Katzenseuche erkrankt sein müssen.

Thüringen: Polizei und Veterinäramt vor Ort

Besonders schrecklich: Ein toter kleiner Kater muss aus Sicht der Tierschützer schon mehrere Wochen auf dem Gelände gelegen haben. Anders ließe sich seine Verwesung jedenfalls nicht erklären. Gut möglich, dass den anderen Katzen ein ähnliches Schicksal drohte. Viele von ihnen waren offensichtlich krank und mussten dringend von einem Tierarzt behandelt werden.

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„Dann kamen andere Tierschützer aus unserem Bündnis hin und haben Katzen abgeholt“, erinnert sich Christiane. Die Tiere, die sie an diesem Freitag fangen konnten, wurden daraufhin auf Tierärzte verteilt. Allerdings stießen die Tierschützer vor Ort auch auf ein riesiges Problem. Ihrer Darstellung nach zeigte sich der Auslöser des ganzen Problems nämlich wenig einsichtig – wohlgemerkt handelt es sich dabei nicht um den Besitzer des Schrottplatzes. Das eigentliche Problem war ein ganz anderes Grundstück – und das weigerte sich der Besitzer zu öffnen. Aus diesem Grund waren dann schließlich auch das Veterinäramt und die Polizei vor Ort.

„Der Halter hat bis Montag (8. Juli, die Redaktion) Zeit, sich vorzubereiten“, so Christiane. Bis dahin wollen die Tierschützer vor Ort weiter die Stellung halten, um eventuell weitere kranke Tiere aufzusammeln. „Das, was wir gestern schon aufgekratzt haben, ist im desaströsen Zustand“, so die Tierschützerin. „Wenn am Montag keine Katzen da sind, gibt’s Ärger!“

Thüringer Tierschützer mit deutlicher Forderung

Christiane ist Mitglied im Tierschutzverein „Schwierige Felle“ in Buttstädt, der sich vor einiger Zeit mit dem Tierschutzverein Apolda, dem Tierschutzverein Weimar und dem Tierschutzverein Jena und Umgebung zu einem Bündnis zusammengeschlossen hat. Bei der Kommunalpolitik setzt sich dieses für die Einführung einer Katzenschutzverordnung rein, in der zum Beispiel für freilaufende Hauskatzen eine Kastrationspflicht angeordnet werden könnte. Aus ihrer Sicht ist dies das einzige probate Mittel, um dem Elend von Straßenkatzen entgegenzuwirken.


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„Diese Hotspots haben wir in jedem anderen Dorf auch“, so Christiane. Ohne eine Intervention droht dabei den meisten Tieren letztlich der Tod. Allerdings platzen schon jetzt die meisten Tierheime aus allen Nähten – und auch die ehrenamtlichen Helfer in den Tierschutzvereinen haben kaum noch Raum, sich um die Katzen zu kümmern. Auch der jetzige Fund stellt die Tierschützer wieder vor eine riesige Herausforderung: „Wir brauchen am dringendsten Leute, die ein Zimmer frei haben, um Katzen oder tragende Mamas vorübergehend aufzunehmen“, so der Tierschutzverein Apolda auf Facebook. „Bitte helft uns!“