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Stichwahl in Thüringen: „Wehrhafte Demokratie“ – Parteien machen gemeinsame Sache gegen die AfD

Die Stichwahlen in Thüringen stehen an. Und auch AfD-Kandidaten haben die Chance auf gewisse Ämter. Nicht jeder findet das gut.

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Nachdem die Ergebnisse bei den Kommunalwahlen in Thüringen nicht immer eindeutig waren, stehen am kommenden Sonntag (9. Juni) Stichwahlen an. Auch AfD-Kandidaten haben die Chance auf die Ämter.

Das allerdings wollen einige Parteien verhindern. Sie machen jetzt gemeinsame Sache – alle zusammen gegen die AfD. Fast alle.

Stichwahl in Thüringen: Parteien mit klarer Kante

Vor den Stichwahlen um Landratsämter in Thüringen werben Spitzenpolitiker von Linken, Grünen und CDU einem Zeitungsbericht zufolge für eine parteiübergreifende Unterstützung gegen die AfD-Kandidaten. „Eine wehrhafte Demokratie ermöglicht es, Verfassungsfeinde gemeinsam parteiübergreifend zurückzuweisen“, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) den Zeitungen der FUNKE Mediengruppe (Freitag). „Dort, wo bei der anstehenden Stichwahl in Thüringen ein Demokrat gegen einen Verfassungsfeind antritt, empfehle ich den demokratischen Parteien sich gegenseitig beizustehen.“

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Bei den Stichwahlen am Sonntag treten in neun Kreisen AfD-Bewerber an – gegen Kandidatinnen und Kandidaten von CDU und SPD und eine Parteilose. Im Kreis Hildburghausen kam auch ein bekannter Neonazi in die Stichwahl. Die Rede ist von Tommy Frenck. Anders als die Landes-CDU hält sich die Kreis-CDU allerdings bei der Positionierung in der Stichwahl in Hildburghausen raus, berichtet „InSüdthüringen“. Man habe sich mehrheitlich dazu entschieden, sich „nicht in den zweiten Wahlgang einzumischen“, wird CDU-Kreisvorsitzender Christopher Other zitiert.

Thüringen: „Müssen gemeinsam alles tun“

Es bestehe Einigkeit darüber, die Kräfte zu unterstützen, die einen Sieg der AfD am ehesten verhindern könnten, sagte der Vorsitzende der Linkspartei, Martin Schirdewan den FUNKE-Zeitungen. „Wir leben in einer Zeit, in der Demokraten gemeinsam alles tun müssen, um zu verhindern, dass Faschisten an die Schalthebel der Macht gelangen, um unsere Demokratie Stück für Stück zu demontieren.“


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Der Thüringer CDU-Vorsitzende Mario Voigt sprach sich ebenfalls für eine parteiübergreifende Unterstützung gegen die AfD-Kandidaten aus: „Dort wo die CDU nicht in der Stichwahl ist, unterstützt die CDU die Kandidaten von SPD, FDP oder Freien Wählergemeinschaften.“ CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn erklärte, dass die CDU auch umgekehrt erwarte, dass ihre Kandidaten von den Mitbewerbern in den Stichwahlen gegen AfD-Kandidaten unterstützt würden. „Die demokratische Mitte muss in solchen Fällen zusammenstehen, über Parteigrenzen hinweg.“ (dpa/red)