Die Europawahl steht unmittelbar vor der Tür, am 09. Juni entscheidet Deutschland über die Zusammensetzung des insgesamt zehnten Europaparlaments. Hierzulande dürfen erstmals auch 16-Jährige wählen. Auch wenn die Parteien schon auf der EU-Zielgraden angekommen sind: Ein Großteil der insgesamt 66 Millionen Wahlberechtigten ist noch unentschlossen. Die AfD verstrickt sich derweil immer mehr in Ungereimtheiten.
+++ Das könnte dich auch interessieren: Europawahl: AfD würde Deutschland in den Ruin treiben +++
Mit der Wahlsendung „Wie gehts Europa“ am Donnerstagabend (30. Mai) wollte das ZDF Licht ins Dunkle bringen und einigen Bürgern die anstehende Entscheidung erleichtern. Hierfür luden die Gastgeber Dunja Hayali und Mitri Sirin acht EU-Spitzenkandidaten ins Fernsehstudio ein, darunter den Thüringer AfD-Mann René Aust.
Thüringen: AfD-Aust mit gravierendem Patzer
Der 37-Jährige ist eigentlich nur die Nummer drei auf der EU-Liste der AfD. Doch weil sich Spitzenkandidat Maximilian Krah und Mann Nummer zwei, Petr Bystron, eigenhändig ins Aus manövriert haben, muss jetzt Aust ran. Das Rampenlicht scheint für den Mann aus dem Thüringer Landtag noch Neuland zu sein, das ist ihm bei seinem 90-minütigen ZDF-Auftritt anzumerken.
Eher zögerlich antwortet er auf die Fragen der Moderatoren. Auf die Seitenhiebe von Strack-Zimmermann, die direkt neben ihm steht, kann Aust nicht antworten. Als der Thüringer dann mit den eingesendeten Fragen aus der Community konfrontiert wird, für dessen Beantwortung er an ein extra installiertes Pult treten muss, gerät er heftig ins Stolpern. Er wolle das „undemokratisch gewählte EU-Parlament“ zwar nach wie vor abschaffen. Doch auf Hayalis Nachfrage, wieso er denn dann als Kandidat in dieses Parlament einziehen wolle, antwortet er:
„Weil wir natürlich so lange es die Gelegenheiten gibt, dort auch Ressourcen zu nutzen, um unsere Inhalte in Deutschland zu verbreiten, diese auch nutzen möchten, um keinen Wettbewerbsnachteil gegenüber den anderen zu haben.“
Eine Aussage, wonach die egoistischen Interessen der AfD im Vordergrund stehen würden. Im Umkehrschluss würden die Belange der Bürger bei der AfD hinten anstehen.
„So ist es nämlich“
Es scheint, als würde Aust seinen üblen Fauxpas selbst bemerken. Kurz nachdem die Sätze seine Lippen verlassen, ziert ihn eine gequälte Miene. Über die Ansteck-Mikrofone der anderen Kandidaten hört man die Stimmen von zwei amüsierten Damen: Terry Reintke, Spitzenkandidatin der Grünen und Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Spitzenkandidatin der FDP: „Ja genau. So ist es nämlich.“
Mehr Nachrichten für dich:
Kurz vor der Fragerunde wurden die neusten EU-Umfragen eingespielt. Demnach liegt die AfD nur noch bei 14 Prozentpunkten – Tendenz sinkend. René Aust dürfte mit seiner Aussage nicht wirklich für eine Trendwende gesorgt haben.