Konflikte gibt es überall – auch in Thüringen. Es braucht allerdings nicht für jeden Konflikt gleich einen Manager, um diesen zu lösen. Doch das Umweltministerium des Freistaats sieht sich jetzt gezwungen, genau so einen Konflikt-Manager einzusetzen.
Schuld daran ist ein kleines Lebewesen – denn das wird langsam aber sicher zu einer echten Gefahr. Warum in Thüringen ab sofort Berater dafür eingesetzt werden sollen, liest du hier.
Thüringen: Kleines Tier, große Wirkung
Sie sehen eigentlich ganz knuffig aus – doch in Thüringen werden sie allmählich zu einer echten Bedrohung. Ein platter Schwanz, messerscharfe Zähne und ein Nagetrieb, der es in sich hat. Niemand geringeres als der Biber hält den Freistaat gerade ganz schön auf Trab. Ärger mit Bibern? Laut Informationen der Deutschen Presseagentur am Montag (12. Februar) werden die kleinen Nager mehr und mehr zu einem echten „Konflikt”. Deswegen muss jetzt eine Lösung her! Sogenannte „Konfliktberater” sollen dafür ab sofort im Freistaat eingesetzt werden.
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Der Hintergrund: Während die Biber zwischenzeitlich fast als ausgestorben galten, breiten sie sich mittlerweile wieder ganz schön schnell aus. Experten schätzen die Zahlen aktuell auf mehrere hundert Biber in Thüringen. Die Nager können durch ihr Verhalten immensen Schaden anrichten. Denn die Tiere fällen ganze Bäume oder verstopfen mit ihren Bauten Abflüsse von Gewässern. Das kann sich mitunter zu einer echten Gefahr entwickeln! Die Situation sei aber in jeder Freistaat-Region unterschiedlich. Unter anderem die Städte Erfurt, Gotha, Gera und das Weimarer Land hätten bereits um Unterstützung gebeten.
Biber-Berater sollen es richten
Immerhin 37 dieser speziell geschulten Berater seien inzwischen mit dem „Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs“ in Kontakt, wie das Umweltministerium auf Anfrage der Deutschen Presseagentur mitteilte. Bei der Anzahl solle es allerdings nicht bleiben, denn sogar noch mehr Konflikt-Manager seien wünschenswert im Freistaat, so das Ministerium. An den Schulungen zum Biber-Management würden Mitarbeitende von Gewässerunterhaltungs-Verbänden, (Naturschutz-)Behörden oder von Stationen des Natura 2000-Schutzgebietsnetz teilnehmen. Doch nicht nur Fachleute sind gefragt!
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Auch Privatpersonen, die sich für das Ehrenamt des Biber-Beraters interessieren, könnten eine zweitägige Grundschulung absolvieren. Danach besäßen die Teilnehmer fundierte Kenntnisse über den Biber, seinen Lebensraum und können ihn in seinem natürlichen Habitat beobachten und dokumentieren. Außerdem gebe es praktische Übungen, bei denen die Teilnehmer beispielsweise lernen können, einen Biberschutz-Zaun zu errichten. Bleibt zu hoffen, dass das Nager-Problem durch die Biber-Berater eingedämmt werden kann. (dpa/nas)