Es bleibt spannend bei dem Winter-Wetter in Thüringen. Der Dreh- und Angelpunkt für den ultimativen Januar-Wetter-Showdown ist der Dezember.
Dieser bestimmt den Ton für den Januar – ob es einen extremen Winterzauber gibt oder doch eher eine milde Überraschung.
Wetter in Thüringen: Der Januar und seine Geheimnisse
Das Wetter in Thüringen im Januar liegt in den Händen des Dezembers. Die Großwetterlage des Weihnachtsmonats bestimmt die des Januars. Sollte sich der Winter frühzeitig über einen längeren Zeitraum durchsetzen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Januar das Kontinentalhoch Mitteleuropa vorwagt. Das würde vor allem eines bedeuten: eine hoch-winterliche Wetterlage, die sich sogar bis in den Februar und März ziehen kann, sagt Wetter-Experte Michael Hoffmann.
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Am 15. Januar ist Winterhalbzeit, das heißt die Temperaturen der Wasser- und Landmassen haben sich weitgehend angeglichen. Dadurch werden turbulente und unwetterartige Wetterereignisse seltener. Darüber hinaus führt ein Hochdrucksystem zwischen Skandinavien und dem westlichen Russland vermehrt zu anhaltenden Hochdruckwetterphasen, was die Wahrscheinlichkeit für Niederschlag im Winter senkt. Nicht umsonst gilt der Januar als einer der trockensten Monate im ganzen Jahr. Dafür kommt es des Öfteren zu Kahlfrost, also zu Frost oder Dauerfrost ohne Schneedecke.
Der Januar wird dominiert vom Klimawandel
Der Januar erlebt die Auswirkungen des Klimawandels allerdings in besonderem Maße. Der durchschnittliche Temperaturmittelwert ist in den letzten 30 Jahren um 1,4 Grad wärmer geworden. Die Januarmonate von 2011 bis 2016 waren deutlich zu warm bei uns. Als Wechselwirkung war der Januar 2017 wiederum viel zu kalt. Der Januar im darauffolgenden Jahr 2018 war dann wieder deutlich zu warm – ganze 4,3 Grad im Vergleich zu dem langjährigen Temperaturmittelwert von 1962 und 1990. Im Vergleich zu diesem Wert war das Januarwetter seither in 20 Prozent der Fälle zu warm, in 5 Prozent normal und in 75 Prozent zu warm. Es bräuchte ganz besondere Wetterlagen, damit ein Winter wieder zu kalt werden könnte.
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Eine der gravierendsten Auswirkungen dieser Temperaturveränderungen ist der Einbruch der Schneetage. In den letzten 30 Jahren sind die Schneefalltage um ein Drittel eingebrochen. Auch die Schneefallgrenze ist gestiegen – von 150 auf 250 Meter. Der Flachlandwinter könnte in den nächsten Jahren also ein Ding der Unmöglichkeit werden. Auch in den mittleren Lagen rückt die Wahrscheinlichkeit für einen weißen Winter immer weiter in die Ferne, beschreibt Michael Hoffmann.
Das erwartet uns im Januar 2024
Der kommende Januar 2024 wird mit großer Wahrscheinlichkeit wieder zu warm werden. Doch „schaut man sich die Grundströmung der Großwetterlage an, so stimmt etwas nicht“, sagt Wetterexperte Hoffmann von wetterprognose-wettervorhersage.de. Auffällig sei die zunehmende Anzahl der meridionalen Wetterlagen. Das sind Nord-südlich, beziehungsweise Süd-nördlich verlaufende Luftströme. Im November dieses Jahres zeigt sich nach langer Abwesenheit wieder ein Durchbruch der atlantischen Frontzone. Das bringt vor allem reichlich Regen und ruppigen Westwind und ist ein mögliches erstes Indiz, dass der Winter windig, unbeständig und mild werden könnte. Was genau das für Auswirkungen haben wird, bleicht abzuwarten.