Die derzeitigen Temperaturen lassen nicht nur den Menschen in Thüringen die Schweißperlen auf der Stirn stehen – oder gegebenenfalls die Regentropfen.
Trotzdem nutzen viele die warmen Tage für Ausflüge in den Thüringer Wald. Doch Vorsicht, einen Fehler solltest du nicht machen. Sonst kann es sogar richtig teuer werden. Alle Infos bekommst du bei uns.
Thüringer Wald: Jede Fläche gehört einem Eigentümer
Auch wenn die Hitze im Freistaat dem ein oder anderen auf den Geist geht: der nächste Winter kommt bestimmt. Und auch wenn du bei dem Blick auf eventuelle Energiepreise Bammel bekommst, solltest du vor deinem Trip zum Brennholz-Sammeln im Thüringer Wald einen Fehler nicht machen.
„Die Sorge steigender Energiepreise trieb schon im letzten Winter viele Brennholzwerber in den Wald. Nicht jedem schienen dabei die gesetzlichen Regeln bekannt“, macht Horst Sproßmann auf das Problem aufmerksam. Er arbeitet beim ThüringenForst. Denn viele vergessen bei ihrem Besuch im Thüringer Wald, dass jede Fläche auch einem Eigentümer gehört und somit auch alles, was sich auf dieser befindet – einschließlich des gesamten Holzes.
Thüringer Wald: Genehmigung notwendig
Klar, es gibt das sogenannte allgemeine Waldbetretungsrecht – aber das ist keineswegs ein Freifahrtschein. Wusstest du, dass es ein Thüringer Waldgesetzt gibt? Hier ist genau geregelt, was du als Brennholzsammler darfst und was nicht. Andernfalls kann es ganz schön teuer werden.
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Du darfst in Thüringen kein Holz, genauer gesagt kein „Leseholz“ ohne die Genehmigung des Waldeigentümers sammeln. Denn das ist in diesem Fall Diebstahl. Das unerlaubte Sammeln von Totholz kann dich bis zu 25 Euro kosten – bei einer größeren Menge an Brennholz können sogar Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro oder sogar eine Freiheitsstrafe fällig werden.
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Wenn du eine Motorsöge benutzt, um das Brennholz zu sammeln und zu zerkleinern, wird das Ganze noch komplizierter. Dann ist ein Kaufvertrag für Brennholz wichtig und weitere Bestimmungen sind zu beachten. Und : Brennholz darf nur tagsüber gesammelt werden. Zudem solltest du die Brut- und Setzzeiten beachten.
Thüringer Wald: Brennholz im Staatswald sammeln
Eine Besonderheit findet sich allerdings im Thüringer Waldgesetzes, wie Sproßmann mitteilt: Im Staatswald, und nur dort, sei das Sammeln von dürrem oder abgefaultem Leseholz, schwachen Ästen (unter zehn Zentimeter Durchmesser) und am Boden liegende Rindenteile und Zapfen zulässig.
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Wer also dünnes, dürres und vertrocknetes Brennholz (Leseholz) ausschließlich mit der Hand ohne Werkzeuge im Wald sammeln will, kann dies kostenfrei im Staatswald tun. In allen anderen Waldbesitzarten ist die Genehmigung des Eigentümers erforderlich. By the way: Das Betretungsrecht gilt nur zur Erholung. Wer Leseholz sammeln will, kann dies zu Fuß, mit dem Rad, dem Pferd oder der Kutsche tun. Falls du vor hast mit dem Auto durch den Wald zu fahren, brauchst du noch eine zusätzliche Genehmigung.