Peinliches Ende einer rechten Demo in Thüringen!
In Schleusingen (Thüringen) haben sich stramme Rechte unter eine Demo gemischt – und dann auch für deren unrühmlichen Schlusspunkt gesorgt.
Thüringen: Demo in Schleusingen
Laut Polizei sind am Mittwoch (10. Mai) rund 250 Menschen durch Schleusingen marschiert, um gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft zu protestieren. Auch Kinder wurden hierzu instrumentalisiert, wie Bilder zeigen. Angemeldet hatte die Aktion die so genannte „Freie Initiative Scheusingen“. Auf dem Markt kam es dann zum Nazi-Eklat.
Die Versammlung war schon für beendet erklärt worden, da suchte der bundesweit bekannte Neonazi Axel Schlimper seinen großen Auftritt, wie unser Reporter berichtet. Bei Schlimper handelt es sich um den ehemaligen Thüringer Regionalleiter des mittlerweile aufgelösten Holocaust-Leugner-Netzwerks namens „Europäische Aktion“.
Der Neonazi verbreitete in Schleusingen sein braunes Gedankengut. Laut Polizei forderte der Versammlungsleiter Schlimper mehrfach auf, seine Rede abzubrechen. Weil er das aber partout nicht machen wollte, sei es zu einer „körperlichen Streitigkeit“ zwischen dem Versammlungsleiter und dem Neonazi gekommen. Daher griff die Polizei ein. Schlimper habe Widerstand geleistet und sei dann von den Einsatzkräften vom Gelände geführt worden, hieß es am Mittwochabend. Platzverweis inklusive.
Und weiter: „Nach diesem Vorfall musste die Polizei mehrfach Lautsprecher-Durchsagen durchführen, um die restlichen Versammlungs-Teilnehmer zum Verlassen des Marktes aufzufordern, was diese schließlich taten.“ Die Beamten haben mehrere Verfahren eingeleitet: Wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und wegen Beleidigung.
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Hintergrund der Demonstration in Schleusingen waren die Pläne des Landkreises Hildburghausen, ein ehemaliges Krankenhaus zu einer Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine aber auch für Menschen aus anderen Nationen zu machen. „Wir sind weiterhin auf der Suche nach Unterkünften für Flüchtlinge bei uns im Landkreis und das Gebäude eignet sich aus unserer Sicht optimal dafür“, sagte ein Sprecher des Landkreises. Übrigens gab es in Schleusingen auch eine Gegendemo, rund 50 Teilnehmer hielten unter anderem Banner mit Sprüchen wie „Hass ist krass. Liebe ist krasser“ hoch.