Veröffentlicht inThüringen

Thüringer Krankenkasse schlägt Alarm! Stehen Kindern heftige Krankheitswellen bevor?

Folgt auf Corona jetzt ein großer Nachholeffekt bei Kinder-Krankheiten? Eine Thüringer Krankenkasse ist besorgt.

thueringen
© IMAGO / Zoonar

Das ist das RS-Virus

Die Corona-Pandemie sorgt auch in Thüringen für Nachbeben. Dass es nach dem Auslaufen der letzten Beschränkungen vor allem bei Kindern vermehrt zu Ausbrüchen des sogenannten RS-Virus gekommen ist, ist mittlerweile gut dokumentiert. Aber auch andere Krankheiten sind wieder auf dem Vormarsch.

Eine Krankenkasse in Thüringen verfolgt diese Entwicklung mit großer Sorge. Sie befürchtet, dass uns „heftige Krankheitswellen drohen oder bereits im Gange sind“.

Thüringer Krankenkasse besorgt

Laut dem aktuellen Arztreport der Krankenkasse Barmer Thüringen blieben während der Pandemie viele sonst übliche Infektionen bei Kindern aus. Das führt offenbar jetzt zu einer Art „Nachholeffekt“. „Das betrifft Krankheiten wie Scharlach, Ringelröteln oder auch Infekte mit dem RS-Virus“, sagte Barmer Landeschefin Birgit Dziuk. Zum Teil seien sogar außergewöhnlich schwere Verläufe nicht auszuschließen. „Um solche negativen Effekte für die Zukunft zu vermeiden, müssen wir die richtigen Lehren aus der Pandemie ziehen“, so Dziuk weiter.

+++ „Lost Place“ in Thüringen: Paar schuftet wie verrückt in alter Fabrik! Der Plan ist irre – „Sind offen für Unfug“ +++

Laut den Zahlen der Barmer Thüringen gingen die Fälle der meisten üblichen Kinderkrankheiten in den Pandemiejahren deutlich zurück. Darunter auch Scharlach. 2019 erkrankten etwa noch 5.600 Kinder an der Krankheit. 2021 schrumpfte diese Zahl auf 529. „Das entspricht einem Rückgang von knapp 91 Prozent“, so die Krankenkasse. Sie befürchte jetzt einen „massiven Nachholeffekt“, der sich bereits anhand der Zahlen des Robert-Koch-Instituts vermuten lasse.


Mehr News:


Ähnlich sieht das beim Ringelröteln (Rückgang während Corona um 74 Prozent) und dem Pfeifferschen Drüsenfieber (Rückgang während Corona um 55 Prozent) aus. „Einzig bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit gibt es einen gegenteiligen Effekt“, sagt Dziuk. Hier sind die Zahlen während der Pandemie sogar nach oben gegangen. Im vierten Quartal 2021 litten mit 4.100 Kindern so viele Kinder wie noch nie zuvor im Freistaat unter der Krankheit. Trotzdem sei auch hier nicht auszuschließen, dass es ein Nachholeffekt ähnlich wie bei Scharlach geben werde, so die Barmer.