Ein Spaziergang hat für Abenteurer aus Thüringen ein anderes Ende als gedacht genommen. Durch Zufall sind sie auf einen „Lost Place“ gestoßen, der nur über eine brüchige Brücke zu erreichen war.
Was die Spaziergänger sicherlich nicht wussten: Nur wenige Leute haben in der letzten Zeit hinter die Kulissen dieses „Lost Places“ in Thüringen geblickt.
„Lost Place“ in Thüringen: Einziger Weg über Brücke
Den besonderen Ausflug fand schon im Herbst statt: „Bei einem Spaziergang über Felder und Wiesen stießen wir irgendwo in Thüringen auf ein altes verwuchertes Fabrikgelände mit Wohnhaus“, schreibt Abenteurer David in einer Facebook-Gruppe. Die große Hürde der brüchigen Brücke konnten sie balancierend meistern.
Wie sich bei späteren Recherchen der Spaziergänger rausstellte, handelt es sich hierbei um das Martinswerk zwischen Tannroda und München im Weimarer Land. Dieses wurde 1879 vom Sägewerker und Holzhändler Constantin Oschatz als Leistenfabrik und Holschleiferei errichtet. Ab 1901 wurde dann in der Fabrik Hartpappe produziert – 16 Jahre später übernahm die Leipziger Firma „Hetzer & Walther KG“ das Werk.
Schon gesehen?
„Lost Place“ in Thüringen war eine Mosterei
Zehn Jahre lang, von 1985 bis 1995 hatte das alte Werk eine Mosterei beherbergt, die bis Ende Januar 1991 staatlich und danach privat war. Jedoch musste der letzte Moster am Ort den Standort aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse aufgeben. Mehr über diese Geschichte und andere Artefakte liest du >>>hier.
Die Spaziergänger haben sich auch im Inneren des Gebäudes umgeschaut und davon beeindruckende Bilder gemacht, die sie auch bei Facebook veröffentlichten. „Lost Places“-Fans aus Thüringen haben sich darüber tierisch gefreut.
Viele von ihnen hatten schon von dem alten Fabrikgelände gehört – jedoch noch nicht den Weg dorthin auf sich genommen. Eine Nutzerin trifft mit ihrem Kommentar auf den Punkt: „Faszination“. Allerdings sind auch viele darüber bestürzt, wie das Gebäude so vermüllt werden konnte.