Thüringen ist nahezu komplett auf Gasimporte angewiesen – eigene Vorkommen im Land gebe es so gut wie keine. Und genau das könnte für den Freistaat jetzt zum Problem werden.
Denn noch immer würde Thüringen schlichtweg zu viel Gas für die Stromproduktion nutzen. Thüringens Energieministerin Anja Siegesmund sagt, dass der Freistaat etwa ein Drittel des Gases dafür nutzt. Angesichts der absehbaren Knappheit ist das natürlich ein Problem. Doch wie kommt der Freistaat aus der Energie-Misere wieder heraus?
Thüringen: Wie kommt der Freistaat aus der Gas-Misere raus?
Umweltministerin Anja Siegesmund setzt angesichts der absehbaren Knappheit darauf, dass Stadtwerke Alternativen zur Strom- und Wärmeerzeugung aus Gas aufbauen. „Gassparen ist derzeit das A und O“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag in Erfurt mit Hinweis auf drohende Engpässe, weil Russland seine Lieferungen gedrosselt habe. Derzeit werde noch zu viel Gas verstromt. „Das muss ein Auslaufmodell sein.“
Thüringen müsse fast 100 Prozent seines Gasbedarfs importieren – etwa 21 Terawattstunden, sagte Siegesmund. Die 274 Biogasanlagen im Freistaat lieferten derzeit etwa 2,6 Terawattstunden. Größte Verbraucher von Erdgas seien neben den privaten Haushalten und der Industrie die Heizkraftwerke der kommunalen Versorger.
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Wichtig seien deshalb Projekte wie Solarthermieanlagen der Stadtwerke Erfurt und Mühlhausen, Tiefengeothermie in Erfurt, die Abwärmenutzung des Stahlwerks Unterwellenborn oder Biogasgewinnung für Wärme aus Kläranlagen in Jena. Die Stadtwerke würden 60 Prozent des Gases für Kraft-Wärme-Kopplung einsetzen, um Strom sowie Wärme zu erzeugen. (dpa/epd/red)