Diese Geschichte hat in Thüringen im Jahr 2021 große Wellen geschlagen. Im August berichtete die Krankenkasse Barmer von einer seltsamen, neuen Volkskrankheit, die vor allem Kinder befällt.
Die schlechte Nachricht: Bisher gibt es noch keine Möglichkeit, die Krankheit zu verhindern. Auch in Thüringen sind rund 10.000 Jungen und Mädchen betroffen. Deutschlandweit leidet mittlerweile mehr als jedes dritte zwölfjährige Kind unter ihr.
Thüringen: Diese Krankheit befällt vor allem Kinder – und keiner weiß warum
Es geht um sogenannte Kreidezähne. Sie zeigen sich häufig dann, wenn die Milchzähne ausfallen und die zweiten Zähne durchbrechen. Den Eltern fällt dann oft ein beunruhigendes Bild auf:
Die Zähne haben getrübte Flecken und bräunliche Verfärbungen. Außerdem klagen die Kinder über Schmerzempfindlichkeit. Der Grund dafür: Der Zahnschmelz ist gestört. Laut der Krankenkasse ist er bei betroffenen Kindern viel weicher als normal. Außerdem zeichnet er sich durch eine raue und poröse Oberfläche aus.
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Neue Volkskrankheit in Thüringen: Kreidezähne in Zahlen
- Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen
- Zwischen 2012 und 2019 hatten 9,1 Prozent der Mädchen und 7,6 Prozent der Jungen eine so schwere Form der Kreidezähne, dass sie in Behandlung mussten
- Kinder bekommen vergleichsweise selten Kreidezähne, wenn die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt noch sehr jung oder schon älter als 40 war
- Eltern haben gut doppelt so häufig Kinder mit Kreidezähnen, wenn die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt zwischen 30 und 40 Jahre alt war
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Kreidezähne sind erst seit wenigen Jahrzehnte bekannt. Sie scheinen aber auf dem Vormarsch zu sein. Ihre Häufigkeit hat laut einer Studie in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Woher die Krankheit dabei kommt, ist noch unklar. Vermutlich könnten aber bestimmte Infektionskrankheiten, Antibiotika in Lebensmitteln und andere Schadstoffe in Verbindung mit Kreidezähnen stehen.
Entwicklung der neuen Krankheit ist noch ungewiss
Wie sich die Kreidezähne weiter entwickeln werden, ist bislang noch nicht absehbar. „Wir können ja nicht in die Zukunft schauen“, sagte ein Sprecher der Barmer Thüringen gegenüber Thüringen24.de. Wahrscheinlich sei aber, dass die Kreidezähne auch im nächsten Jahr ein wichtiges Thema bleiben werde.
Da bisher noch sehr wenig über die Krankheit bekannt ist, gibt es noch keine gesicherte Möglichkeit den Kreidezähnen vorzubeugen. Für die Eltern betroffener Kinder ist das aber auch eine beruhigende Nachricht. Immerhin können sie sicher sein, dass sie nichts falsch gemacht haben.
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Zunächst bleiben ordentliches Zähneputzen und die richtige Mundhygiene das A und O. Wenn du befürchtest, dass dein Kind unter Kreidezähnen leidet, solltest du auf jeden Fall ärztliche Hilfe suchen. (bp)