Seit geraumer Zeit hält der Borkenkäfer die Förster in Thüringen auf Trab. Denn der Wald in Thüringen leidet und schuld daran ist vor allem der kleine Schädling!
Der sogenannte „Buchdrucker“ ist der gefährlichste Borkenkäfer an der wichtigsten Baumart in Thüringen: der Fichte. Und er hat noch viele Verwandte!
Wald Thüringen: Borkenkäfer-Plage – ER ist der Gefürchtetste seiner Art
Im Freistaat gibt es schätzungsweise 60 bis 80 Borkenkäferarten, in Europa sogar über 150, und weltweit gar 4.000 bis 5.000 Arten. Und dieser große Familienclan befällt nicht nur Nadelhölzer wie die Fichte, sondern auch Laubhölzer.
Der „Buchdrucker“ ist aber mit Abstand meist gefürchtete seiner Art, berichtet die Thüringen-Forst-Zentrale: Er kann sich bei trocken-warmem Witterungsverlauf innerhalb eines Jahres explosionsartig vermehren. Und dabei haben sie sogar eine wichtige Aufgabe: Borkenkäfer sorgen für die schnellere Zersetzung vitalitätsgeschwächter Baumindividuen und schaffen so Platz für neuen Baumnachwuchs.
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Das ist der Borkenkäfer:
- weltweit verbreitet, kommt an verschiedenen Baumarten vor
- siedeln sich meist an beschädigten oder abgestorbenen Bäumen an
- siedeln sie sich an gesunden Bäumen an, können Wälder absterben
- die Käfer bohren sich in die Rinde der Bäume und legen dort Gänge an
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Wald ist zu sehr geschwächt
Die Schädlinge sind auf geschwächte Bäume spezialisiert. „Sie können bei einer Massenvermehrung aber auch gesunde Bäume erfolgreich besiedeln und zum Absterben bringen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.
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Dies geschieht oftmals dann, wenn durch Naturereignisse wie Sturm oder Trockenheit der Wirtsbaum, etwa die Fichte oder Buche, geschwächt ist. Diese können dann eine Besiedlung nicht ausreichend abwehren, der Borkenkäfer sich erfolgreich vermehren. Treten zwei Dürrejahre in Folge auf, wie 2018/19 passiert, sind Wälder großflächig in ihrer Vitalität gemindert – ein leichtes Spiel für die Borkenkäfer.
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So wird versucht, gegen die Plage vorzugehen
Waldbesitzer und Förster setzten deshalb derzeit alles daran, die Waldflächen so oft wie möglich zu kontrollieren und frisch vom Borkenkäfer befallenes Holz so schnell wie möglich herauszuholen, um eine weitere Ausbreitung des Schädlings zumindest einzudämmen.
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„Natürlich hoffen wir, dass wir irgendwann einmal Licht am Ende des Tunnels sehen, aber im Moment ist das nicht der Fall, die Situation sehr besorgniserregend für Förster und Waldbesitzer“, so Horst Sprossmann, Sprecher der Thüringen-Forsten. (fno)