- Thüringer Justizministerium will Ausbrauch aus der JVA Suhl-Goldlauter untersuchen lassen
- Experten prüfen Sicherheitskonzept
Nach dem Ausbruch aus der Justizvollzugsanstalt Suhl-Goldlauter versucht eine vom Thüringer Justizministerium bestellte Expertenkommission herauszufinden, wie es zu diesem schwerwiegenden Sicherheitsversagen kommen konnte. „Von ihrem Bericht erwarte ich mir konkrete Hinweise, wie die Sicherheit im Thüringer Justizvollzug weiter erhöht werden kann“, sagte der Thüringer Justizminister Dieter Lauinger (Bündnis 90/Die Grünen) nach der ersten Sitzung.
Einem 35-jähriger Häftling war am 17. Oktober die Flucht aus dem Gefängnis Suhl-Goldlauter gelungen. Bei einem Werkstatttransport soll er sich in einem Karton versteckt haben. Einer Kontrolle war das nicht aufgefallen. Der Mann saß wegen des Verdachts auf Drogenhandel in Untersuchungshaft. Nach ihm wird gefahndet.
Sicherheitskonzept wird von Experten-Gruppe geprüft
Vorsitzender der Kommission ist Ministerialrat Wolfgang Suhrbier, langjähriger Referatsleiter Sicherheit im Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern, heißt es in einer Mitteilung des Justizministeriums . Zudem gehören Harry Kempf, Leiter der JVA Waldheim (Sachsen), und Oberregierungsrat Andreas Budan, stellvertretender Leiter der JVA Hohenleuben, an.
Die Kommission solle zunächst alle Entscheidungen und Vorgänge analysieren, die im Zusammenhang mit dem Fall des geflohenen Gefangenen stehen. In der JVA Suhl-Goldlauter werde sie zudem eine umfassende und tiefgründige Überprüfung der Sicherheitskonzepte der Anstalt durchführen. Dabei solle die gesamte innere Organisation und Struktur, insbesondere Geschäftsverteilung, Personaleinsatz und Sicherheitsorganisation, auf den Prüfstand gestellt.