Schon vor einigen Wochen ist Daniel Ricciardo bei den Racing Bulls herausgeworfen und durch Liam Lawson ersetzt worden. Der beliebte Australier musste seinen Platz in der Formel 1 nach dem Großen Preis von Singapur Ende September räumen.
Doch wie danach bekannt wurde, stand sein Aus schon vor dem Rennen in Singapur fest. Öffentlich verkündet wurde es jedoch erst nach dem Rennwochenende. Dafür hagelte es eine Menge Kritik. Formel-1-Funktionär und Racing-Bulls-Geschäftsführer Peter Bayer wehrte sich nun und gab einen Einblick in das Prozedere mit Ricciardo.
Formel 1: Ricciardo selbst entschied Zeitpunkt der Rauswurf-Meldung
Racing Bulls bekam sowohl von den Experten als auch von den Fans eine Menge Unmut ab – viele kritisierten den Umgang mit Ricciardo. Denn aufgrund des Zeitpunktes der Verkündung konnte er sich nicht mehr richtig verabschieden. Und auch die Fans hätten den Routinier wohl gerne noch einmal richtig abgefeiert.
Doch wie Bayer nun erklärte, sei dies mit Ricciardo genauso abgesprochen gewesen. Ricciardo selbst pochte darauf, keine Mitteilung über sein bevorstehendes Aus zu veröffentlichen. „Wir hatten uns mit Daniel darauf geeinigt, dass wir es nicht kommunizieren. Wir wussten, dass wir da als Team ein bisschen alt aussehen werden“, so Bayer gegenüber „Auto, Motor und Sport“.
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„Das haben wir aber auch gemacht, um den Fahrer zu schützen. Es war sein Wunsch“, legte er nach. Laut Bayer hatte der 35 Jahre alte Ricciardo bis zum Schluss wohl darauf gehofft, dass noch ein Wunder eintritt. „Er hat bis zuletzt daran geglaubt, dass er im Qualifying ganz vorne reinfahren und es allen zeigen wird“, erklärte der Racing-Bulls-Boss.
Ricciardo und Racing Bulls noch immer in Kontakt
Doch nach dem enttäuschenden Qualifying sei auch dem Ex-Formel-1-Piloten klar gewesen, dass es nun vorbei sei. „Da hat man am Funk schon gehört, dass für ihn eine Welt zusammengebrochen ist“, so Bayer. Das Team habe dann noch einmal um Abstimmung gebeten, wie man den Fahrertausch kommunizieren soll. „Er hat uns dann gesagt, dass wir ihn das Rennen einfach fahren lassen sollen. Er wollte einfach keinen Zinnober“, ergänzte der Österreicher.
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Das Verhältnis zu Ricciardo sei weiterhin gut, Teamchef Laurent Mekies stehe noch immer mit ihm regelmäßig in Kontakt. „Für uns war wichtig, dass wir am Ende des Tages in den Spiegel schauen und sagen können, dass wir es richtig gemacht haben. Auch wenn die ganze Welt und seine neun Millionen Instagram-Fans auf uns einprügeln“, so der Bayer.