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Schwarz-Rot fordert Bundespräsidentin – „Nach zwölf Männern wohl nicht zu früh“

Schwarz-Rot bringt Bewegung in die Debatte um das Amt des Bundespräsidenten. Nach zwölf Männern an der Spitze soll nun eine Frau kommen.

© IMAGO / Aton Chile; Christian Offenberg

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Eigentlich wird erst 2027 ein neuer Bundespräsident gewählt, der dann die Nachfolge von Frank-Walter Steinmeier antreten wird. Einige Stimmen von Schwarz-Rot fordern aber nun auf einen Kurswechsel. Zum ersten Mal sollte eine Frau das Amt des Staatsoberhaupts übernehmen.

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Schwarz-Rot-Politiker fordern Bundespräsidentin

Als Nachfolgerin von Frank-Walter Steinmeier fordern Politiker aus Union und SPD eine Frau an der Spitze des Staates. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) sagte dem „Tagesspiegel“: „Selbstverständlich wäre eine Frau in diesem Amt ein sehr gutes Signal für die Gleichstellung in unserem Land.“

Auch Maria Noichl, Vorsitzende der SPD-Frauen, sprach sich für eine weibliche Nachfolge aus. „Nach zwölf Männern ist eine Frau wohl nicht zu früh“, sagte Noichl ebenfalls der Zeitung. Die SPD-Frauen würden dafür „kämpfen“, kündigte sie an.

Auch in der CSU machen sich führende Frauen für eine Kandidatin stark. „Natürlich ist Deutschland reif für eine Bundespräsidentin“, sagte die Vorsitzende der Frauen-Union der CSU, Ulrike Scharf. „Wann dafür der richtige Zeitpunkt ist, werden wir sehen.“ Frauen seien „das Lebenselixier einer modernen, wertebasierten und verantwortungsvollen Politik“, fügte sie hinzu.

Zwei Namen waren im Umlauf

Offizielle Kandidatinnen für die Nachfolge von Steinmeier gibt es bislang nicht. Im Juli letzten Jahres berichtete die „Bild“, dass zumindest über zwei Namen spekuliert wurde.

Eine davon ist die Schriftstellerin und Juristin Juli Zeh. Sie trat 2017 in die SPD ein und ist ehrenamtliche Richterin am Landesverfassungsgericht Brandenburg. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ erteilte sie der Idee allerdings eine klare Absage: „Ich spüre schon ein starkes Pflichtgefühl gegenüber meinem Land, wäre jedoch eine komplette Fehlbesetzung für ein politisches Amt.“


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Auch die CSU hatte eine mögliche Kandidatin im Blick: die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Die derzeitige Landtagspräsidentin in Bayern bringt jahrelange Erfahrung als Spitzenpolitikerin mit. Gegenüber der Boulevardzeitung äußerte sie sich allerdings zurückhaltend:

„Die Nachfolgefrage Bundespräsident steht jetzt wirklich nicht an. Ich beteilige mich auch grundsätzlich nicht an solchen Spekulationen – aus Respekt vor dem höchsten deutschen Amt und aus Respekt vor dem Amtsinhaber, den ich sehr schätze.“