Die Turbulenzen an den Börsen seit einigen Wochen haben viele Anleger verunsichert. Ausgelöst durch den Zoll-Hammer von US-Präsident Donald Trump kam es zu heftigen Kursstürzen. Manche, die zuletzt mit ETF-Fonds stetige Gewinne gemacht haben, fragen sich nun, ob der Vermögensaufbau und die Altersvorsorge mit Aktien wirklich funktionieren kann.
Wie lange es dauert, bis man die Verluste an der Börse wieder ausgeglichen hat und was ein Experte dazu sagt.
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Unruhe bei Anlegern: „Dann sind Aktien vielleicht nichts für Sie“
Im Gespräch mit dem „Spiegel“ ordnet Professor Dr. Olaf Stotz die Lage am Aktienmarkt ein, die momentan viele verunsichert. Der Experte für Finanzmärkte und Altersvorsorge versucht die Anleger zu beruhigen: „Plötzlich wirken Aktien riskanter als zuvor – obwohl sich die Renditeaussichten für Investments sogar leicht verbessert haben.“
Entwicklung an den Börsen im vergangenen Monat (Stand 16. April)
- Dow Jones: -5,19 Prozent
- NASDAQ-100: -7,85 Prozent
- DAX: -7,96 Prozent
Die Begründung des Ökonomen: „Historisch betrachtet sind US-Aktien zwar immer noch teuer, aber die Bewertungen sind heute deutlich günstiger als noch vor ein paar Wochen. Wer einen ETF-Sparplan hat, kauft seine Anteile jetzt billiger. Das ist positiv.“
Wer in den vergangenen 150 Jahren einen 30-jährigen Aktiensparplan hatte, habe real (nach Abzug der Inflation) immer Gewinn gemacht, so der Professor. “ Sie werden über die Jahrzehnte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Jahre erleben, in denen es zwischenzeitlich um 40 Prozent nach unten geht, manchmal sogar noch mehr. Können Sie mit diesem Gedanken nicht leben, dann sind Aktien vielleicht nichts für Sie“, ordnet Stotz gegenüber „Spiegel“ ein.
Kursverluste: So lange dauert es, bis sie ausgeglichen sind
Auf Instagram teilte finanzen.net passend dazu zuletzt eine Grafik, die aufzeigt, wie lange es dauert, um Aktien-Verluste wieder aufzuholen. Wie hoch muss der Kurs wieder ansteigen, um auf das Ausgangsniveau zurückzukommen?
Bei Verlusten von 20 Prozent braucht es beispielsweise eine Erholungsphase von 25 Prozent im Plus, um wieder auf das Ursprungsniveau zu kommen. Geht es tatsächlich mal im Aktien-Depot 40 Prozent in den Keller, braucht es danach einen Aufschwung um rund 66 Prozent. Was hier nicht einberechnet wurde: Wenn zwischenzeitlich ausgeschüttete Dividenden direkt wieder neu in die Aktien investiert werden, verkleinert sich die Prozentzahl.
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