Die Affäre um den geheimen Gruppenchat der Trump-Regierung nimmt weiter Fahrt auf. Nachdem das Weiße Haus die Glaubwürdigkeit des „The Atlantic“-Journalisten Jeffrey Goldberg öffentlich angezweifelt hatte, reagiert das Magazin nun – und veröffentlicht weitere Screenshots aus dem vertraulichen Chat mit hochrangigen Regierungsmitgliedern. Das sorgt für neuen Unmut im Umfeld des US-Präsidenten.
++ Dazu wichtig: Trump-Berater unter Verdacht: Chat-Leak lässt Kabinett erzittern – Klage eingereicht! ++
Weitere Chats aus Trump-Regierung
Das US-Magazin „The Atlantic“ hat neue Details aus dem geheimen Gruppenchat von hochrangigen Mitgliedern der amerikanischen Regierung veröffentlicht. Im Zentrum steht eine Nachricht, die Verteidigungsminister Pete Hegseth nur wenige Stunden vor dem US-Schlag gegen die Huthi-Miliz im Jemen verschickte.
In der am 15. März um 11:44 Uhr (Ortszeit) gesendeten Nachricht, die der „Atlantic“ jetzt samt Screenshots veröffentlichte, schildert der Pentagon-Chef den Ablauf und Zeitplan des bevorstehenden Militäreinsatzes – inklusive Wetter, Startzeiten von F-18-Kampfjets, Drohnen und geplanter Zielangriffe. Wörtlich heißt es unter anderem: „Zielterrorist befindet sich an seinem bekannten Aufenthaltsort.“
Weißes Haus spricht von „Sensationslust“
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump tobt nun über die weiteren Chatverläufe der Signal-Gruppe. Karoline Leavitt, Sprecherin des Weißen Hauses, wettert verzweifelt auf der Plattform X: „Diese ganze Geschichte war eine weitere Falschmeldung, verfasst von einem Trump-Hasser, der für seine sensationslüsternen Darstellungen bekannt ist.“
Sicherheitsberater und Gruppenersteller Mike Waltz schreibt ebenfalls auf dem Netzwerk, dass es sich dabei nicht um Kriegspläne gehandelt habe. Außerdem seien „Ausländische Partner bereits über bevorstehende Streiks informiert worden.“ Am Ende seines Beitrags betont er: „Präsident Trump schützt Amerika und unsere Interessen.“
Hegseth hatte davor vehement bestritten, „Kriegspläne“ übermittelt zu haben, und beschimpfte „Atlantik“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg, der anscheinend aus Versehen dem Gruppenchat hinzugefügt worden war, als „betrügerischen und diskreditierten sogenannten Journalisten.“
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„The Atlantic“ hat derweil klargemacht, warum die Veröffentlichung der Chats wichtig ist:„Es besteht ein eindeutiges öffentliches Interesse daran, die Art von Informationen offenzulegen, die Berater [von US-Präsident Donald Trump] in unsicheren Kommunikationskanälen ausgetauscht haben“, schreiben Goldberg und Co-Autor Shane Harris nun – besonders, weil die Trump-Regierung versuche, die Bedeutung der Nachrichten herunterzuspielen. (mit dpa)