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Putin: Truppen-Aufmarsch beunruhigt – „Er hat einen Plan für den Sommer“

Für zwei EU-Staaten könnte es jetzt richtig ernst werden. Laut Insidern könnte Putin den Angriff noch im Sommer wagen.

Putin
© IMAGO / ZUMA Press Wire/

Putins Wunderwaffen: So viele Atomwaffen besitzt Russland

Immer wieder droht Russlands Präsident mit seinen Atomwaffen. Wie viele nukleare Sprengköpfe besitzt das Land und wie viele davon sind tatsächlich einsatzbereit?

Der russischen Angriff auf die Ukraine jährt sich am Montag (24. Februar) zum dritten Mal. Wenige Tage vorher macht der russische Staatschef Wladimir Putin jetzt seit langem das erste Mal Zugeständnisse. Am Dienstag (18. Februar) erklärt er über seinen Sprecher Dimitri Peskow, dass er bereit zu Verhandlungen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj sei.

Noch hat sich dieser nicht dazu geäußert, doch am Abend vorher warnte Selenskyj im ARD-Gespräch mit Sandra Maischberger vor einem möglichen Angriff auf Europa – und damit dem Eintritt eines Nato-Bündnisfalls.


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Plant Putin einen Angriff auf Europa?

„Wir sind in einer besseren Situation als im ersten Jahr des Krieges. Wir haben jetzt eine eigene Waffenproduktion, die Menschen sind anders vorbereitet. Das Leben ist ein bisschen zurück gekehrt, aber leider nicht in der gesamten Ukraine“, erklärt der ukrainische Staatschef gleich zu Beginn des Interviews mit Sandra Maischberger in der ARD. Mittlerweile könnten einige Unternehmen wieder regulär arbeiten, Kinder können ortsweise wieder die Schulen besuchen.

Doch die Gefahr scheint noch nicht gebannt. Wie schon wenige Tage vorher auf der Münchner Sicherheitskonferenz betont Selenskyj, dass seine Geheimdienste besorgniserregende Aktivitäten in Belarus beobachten. „Russland ist dabei, 15 neue Divisionen aufzubauen. Wir sehen die Anzahl der mobilisierten Soldaten. Wir sehen, dass es mehr werden. Wir vermuten, dass sie einen Plan für den Sommer haben.“ Bis dahin soll Putin zusätzliche Truppen in Höhe von 150.000 Soldaten mobilisiert haben, so Selenskyj.

„Niemand weiß, was morgen passiert“

Seinen Informationen zufolge, marschieren sie zur jährlichen gemeinsamen Übung mit dem verbündeten Staat Belarus auf. Doch Selenskyj betont: „Niemand weiß, was morgen passiert.“ Und weiter: „Das hat es schon mal gegeben. Vor Beginn der vollumfänglichen Invasion in die Ukraine.“

Aus Sicht des ukrainischen Präsidenten könnte Putin von dort aus versuchen, die Ukraine an dieser Front weiter anzugreifen. Russland könnte aber auch „versuchen, einen einfacheren, wenn auch riskanteren Weg zu gehen und den ersten Nato-Staat angreifen.“ Konkret könnte es seinen Informationen zufolge um Litauen und Polen gehen. „Unsere Analysen zeigen, dass Russland darüber nachdenkt.“


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Im Vergleich zu Putins Angriff auf Ukraine 2022 hätten die beiden Länder einen entscheidenden Nachteil: Sie seien kleiner und verfügten über ein geringeres Gruppenkontingent, so der Ukrainer.

Mit einem solchen Angriff träte ein Nato-Bündnisfall ein – die ganze Nato stünde im Krieg mit Russland. Ein Dritter Weltkrieg hätte damit begonnen. Zumindest theoretisch, denn die neue Trump-Regierung verhält sich derzeit alles andere als treu zu den europäischen Bündnispartnern. Ob es so weit kommt, bleibt angesichts des am Dienstag geäußerten Gesprächsangebots durch Putin an Selenskyj offen.