Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl dürfte im politischen Berlin kein Akteur mehr über einen Ruhepuls verfügen. Spätestens seit der Abstimmung rund um den von der Union eingebrachten Entschließungsantrag ist es mit diesem vorbei. Doch für Robert Habeck kommt es jetzt noch dicker, denn seine Doktorarbeit ist in das Visier von Plagiatsprüfer Weber geraten.
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Während sich Scholz, Merz und Weidel auf den Wahlkampf fokussieren können, werden die Gedanken von Robert Habeck von einem unangenehmen Geräusch begleitet: Den Argusaugen, die aktuell auf seine Doktorarbeit blicken.
Habeck unter Druck: Weber will Ergebnisse publizieren
Vor fast 25 Jahren (2001) verfasste Habeck die Arbeit mit dem Titel „Die Natur der Literatur“ an der Universität Hamburg, welche jetzt in den Fokus des österreichischen Plagiatsjägers Stefan Weber geraten ist. Plagiate in Doktorarbeiten haben schon einige Politiker zu Fall gebracht, unter anderem Karl-Theodor zu Guttenberg und Franziska Giffey. Ist Robert Habeck nun der nächste im Bunde?
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Glaubt man dem Kanzlerkandidaten der Grünen, dann ist die Aufregung schon bald passé. Auf X teilt er am Montag (10. Februar) ein Video, auf welchem er davon spricht, dass er die Vorwürfe bereits kenne und diese von der Universität daher vorab habe prüfen lassen. Habeck gehe davon aus, dass die Vorwürfe noch im Laufe des Tages veröffentlicht werden, weshalb er Herrn Weber den Wind aus den Segeln nehmen wollte.
„Dabei geht es nicht wie sonst um Textplagiate, sondern um Ungenauigkeiten in den Fußnoten“, so der Grünenpolitiker. Die Ombudsstelle der Universität Hamburg habe diese Vorwürfe geprüft und festgestellt, „dass kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt. Die Uni hat die Eigenständigkeit meiner Leistung bestätigt und damit die Vorwürfe entkräftet“. Das Ergebnis hat die Universität Hamburg gegenüber der „Berliner Zeitung“ bestätigt.
Doch Weber kontert in den Kommentarspalten und wirf Habeck „Schwindel“ vor. „Herr Habeck, Sie schwindeln. Es geht nicht um ‚Ungenauigkeiten in den Fußnoten‘. Sie haben methodisch eine Quellenarbeit simuliert, die nicht stattgefunden hat. Wir konnten das mit dem zitationsbasierten Ansatz nachweisen. Und Sie haben sehr wohl aus Textfragmente plagiiert“, heißt es. Weber hat auf seinem X-Profil angekündigt, seine Ergebnisse im Laufe des Nachmittags zu publizieren.