Es gab zuletzt einen klaren Trend: Die AfD wurde stärker in allen Umfragen. Vor allem bei INSA. Das Institut befragt wöchentlich die Wählerinnen und Wähler für die „Bild“. Dort kam die Weidel-Partei zuletzt sogar auf 22 Prozent!
+++ Auch spannend: Lesbische Mutter Alice Weidel: AfD-Basis fällt ihr in den Rücken – „Verwahrlosend“ +++
Wie gefährlich kann dieser Aufschwung für die Union und Friedrich Merz noch werden? CDU und CSU bewegten sich in den jüngsten Umfragen gefährlich nahe auf die 30 Prozent zu – fällt die 3 vorne noch bis zur Bundestagswahl? Neue Zahlen geben darüber jetzt Aufschluss.
Das ist noch drin für AfD, CDU/CSU und die anderen
Das Meinungsforschungsinstitut INSA hat nun veröffentlicht, wie groß das Wählerpotenzial der Parteien ist – und wie tief sie maximal absacken könnten. Die Menschen wurden gefragt, ob sie auf jeden Fall für ihre aktuell favorisierte Partei stimmen werden bzw. welche Partei sie sich vorstellen könnten ansonsten noch zu wählen.
Demnach könnten CDU/CSU, wenn es für sie ganz schlecht läuft, noch auf 22 Prozent fallen, denn lediglich diese 22 Prozent gaben gegenüber INSA an, ganz sicher für die Unionsparteien zu stimmen. Sollte dieser unwahrscheinliche Fall eintreten, würden CDU/CSU noch schwächer abschneiden als bei der Niederlage bei der Bundestagswahl 2021, als Armin Laschet 24,2 Prozent holte.
Andererseits hat Merz aber auch noch viel Luft nach oben, denn theoretisch könnten sich 48 Prozent der Wählerinnen und Wähler vorstellen, ihr Kreuz bei der Union zu machen. Eine absolute Mehrheit scheint damit noch denkbar zu sein.
Die AfD dagegen könnte maximal auf 30 Prozent steigen. Das wäre unter dem aktuellen Umfrageniveau der Union bei INSA (31 Prozent). Damit ist es eher unrealistisch, dass Weidel noch Merz überflügelt, was jüngst auch schon Roland Abold, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap, prognostiziert wurde.
Die gute Nachricht aber für Weidel: Laut den INSA-Zahlen sind ihr 17 Prozent sicher. Damit würde die AfD einen neuen Rekordwert bei einer Bundestagswahl holen (bestes Ergebnis waren bislang 12,6 Prozent bei der Wahl 2017).
Kanzlerrennen: Theoretisch hat Olaf Scholz noch Chancen
Wie schaut es bei den anderen Parteien neben AfD und CDU/CSU aus?
- Die Kanzlerpartei SPD könnte laut INSA noch auf 10 Prozent fallen, maximal aber wären theoretisch 37 Prozent drin. Es gibt also noch eine klitzekleine Mini-Chance für Olaf Scholz im Wahlkampf.
- Anders als für Robert Habeck. Seine Grünen könnten im für sie besten Fall nur 25 Prozent holen – das dürfte nicht reichen fürs Kanzleramt. Dafür sind ihm 9 Prozent der Wählerstimmen sicher.
- Die FDP hat laut INSA gute Chancen, die 5-Prozent-Hürde zu knacken. Zwar könnte die Lindner-Partei noch auf 2 Prozent fallen, andererseits aber im Idealfall sogar 18 Prozent holen. Dieses große Potenzial sollte reichen, um ausreichend viele Menschen für den Wiedereinzug in den Bundestag zu überzeugen.
- Das BSW zittert aktuell um den Einzug in den Bundestag. Laut INSA hat die Wagenknecht-Partei aber ein noch größeres Potenzial als die FDP – 18,5 Prozent! Auch sie müsste es daher eigentlich ins Parlament schaffen.
- Die Linkspartei wurde nicht aufgeführt bei dieser Umfrage.
Weitere Nachrichten für dich:
Bislang gibt es, abgesehen vom AfD-Höhenflug, eher wenig Bewegung in den Umfragen vor der Bundestagswahl. Doch das Wählerpotenzial zeigt, dass zumindest theoretisch noch einiges passieren könnte in den verbleibenden Wochen bis zum 23. Februar.