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Umfrage-Grenze: Darum könnte Alice Weidel nie Kanzlerin werden

Umfrage-Aufholjagd der AfD. Seit dem Ampel-Aus wird die Weidel-Partei immer stärker. Doch gibt es eine unsichtbare Grenze?

AfD-Aufholjagd in Umfragen
© IMAGO/Bernd Elmenthaler

Das ist Alice Weidel

Alice Weidel gehört zu den wohl umstrittensten und bekanntesten Politikerinnen Deutschlands. Erfahre im Video mehr zu ihrer Person, Herkunft und politischen Laufbahn.

Der Dezember gehörte der AfD und Kanzlerkandidatin Alice Weidel: In vielen Umfragen stieg die Partei deutlich an. Bei INSA erreichte sie zum Jahresende 2024 sogar 20,5 Prozent. Im Vergleich zu den November-Werten war das ein Plus von 2,5 Prozentpunkten. Bei Forsa kletterte die AfD ebenfalls um drei Prozentpunkte seit Herbst. Mehr noch: Alice Weidel hat nun mit Elon Musk einen enorm prominenten Wahlkampfhelfer an ihrer Seite.

+++ Spannend zum Thema: Bei AfD-Sieg: Steinmeier droht angeblich mit Annullierung der Wahl – der Faktencheck

Am 9. Januar wird es auf der Plattform X ein Live-Gespräch zwischen dem Trump-Vertrauten Musk und der AfD-Chefin geben. Während FDP-Boss Christian Lindner um die Aufmerksamkeit und die Gunst des Tech-Milliardärs erfolglos buhlte, sieht er in Weidel und ihrer Partei die Rettung Deutschlands. Wohin könnte das Umfrage-Hoch und die Wahlkampfhilfe aus den USA Alice Weidel noch führen? Möglicherweise doch noch ins Kanzleramt?

Gibt es eine Art unsichtbare Grenze für die AfD?

Keine Chance, meint Roland Abold, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap. Der Chef des Instituts, das für die ARD Umfragen erstellt und auswertet, sieht die Weidel-Partei nahe am Maximum. In einem „Tagesspiegel“-Interview erklärt Abold jetzt, dass die AfD derzeit ihr Wählerpotenzial „relativ weit ausgeschöpft“ habe.

Im November habe Infratest dimap abgefragt, bei welchen Parteien sich die Menschen grundsätzlich vorstellen könnten, ihr Kreuz zu machen. Dabei waren Mehrfachnennungen möglich, sodass ein Wähler zum Beispiel angeben konnte, dass er theoretisch CSU, AfD oder auch Freie Wähler wählen würde. Damals kam die AfD somit auf ein Maximalpotenzial von 25 Prozent. „Von diesem Maximalwert ist sie in aktuellen Umfragen nicht mehr so weit entfernt – daher die Einschätzung zum fast ausgeschöpften Potenzial“, so Abold weiter.

Trotz Musk: Keine Kanzlerin-Chance für Weidel

Der Umfrage-Experte hält es deshalb für „ausgeschlossen, dass die AfD bei der Bundestagswahl stärkste Partei werden kann“. Selbst der Einfluss von Elon Musk könnte das aus seiner Sicht nicht mehr beeinflussen, weil Musk vor allem bei „Männern mittleren Alters, die sich um ihre wirtschaftliche Entwicklung sorgen“ populär sei. In genau dieser Wählergruppe sei die AfD aber sowieso bereits stark vertreten.


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Wenn überhaupt hätte Weidel nur theoretisch als Anführerin der stärksten Partei die Chance, in einer Koalitionsregierung Kanzlerin zu werden. Doch Union, SPD, Grüne und FDP haben ein solches Bündnis bereits kategorisch ausgeschlossen. Eine parlamentarische Mehrheit von AfD und BSW ist in extrem weiter Ferne.