Die Bundestagswahl könnte für die FDP zum bösen Erwachen werden. Vor vier Jahren wurden die Liberalen vom Volk in das Kabinett gewählt, nach dem Rausschmiss von Christian Lindner und dem Scheitern der Ampel ist das Bild deutlich düsterer. Das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde ist absolut realistisch. Um dies zu verhindern, schmeichelt der Chef jetzt der Union und fordert sie zu einer rhetorischen Umkehr auf.
Die Bundestagswahl dürfte für Christian Lindner und seine FDP ganz im Zeichen der Fünf-Prozent-Hürde stehen. Während man im Kabinett von Olaf Scholz noch präsent war, droht jetzt der Absturz in die politische Bedeutungslosigkeit. Laut „INSA“ (30. Dezember) steht man lediglich bei 3,5 Prozentpunkten. Auch die übrigen Umfrageinstitute prognostizieren einen Rausschmiss aus dem Bundestag.
+++ Das könnte dich auch interessieren: Grünen-Chefin biedert sich bei CDU an: „Adenauer würde sich im Grabe umdrehen“ +++
Im Wahlkampf geht es für Lindner daher um die Existenz, seine Hoffnungen ruhen auf der Union und dessen Bekenntnis zu Schwarz-gelb. Dieses bleibt bis dato aber noch aus. „Wenn Union und FDP gemeinsam sagen würden, wir sind bereit, für eine Mehrheit zu kämpfen, wählt nicht AfD und BSW, sondern gebt uns ein Mandat, damit wir ohne SPD und Grüne regieren können, würde das die politische Landschaft umwälzen“, so Lindner gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Lindner warnt Merz vor „Illusion“
Das Letzte, was die Wähler und Wählerinnen wollen würde, sei Schwarz-Grün. Die vielen unzufriedenen Wähler, die das BSW oder die AfD wählen, könnte man seiner Ansicht nach durch ein klares Bekenntnis zurückgewinnen.
Weitere Themen:
„Die FDP sagt viel klarer, dass Schwarz-Gelb die beste Konstellation für unser Land wäre. Die Union ist da zögerlich, weil sie ängstlich ist, dass die FDP zu stark profitieren könnte. Das erscheint mir klein gedacht, denn von einem gemeinsamen couragierten Auftreten würden beide profitieren. Die Mehrheit in unserem Land will eine Regierung der Mitte – und das heißt konkret: ohne Rot-Grün“, heißt es weiter.
Lindner hofft daher, dass die Union ihren Kurs im Wahlkampf zeitnah korrigiert. „Die CDU kämpft momentan noch mehr um das Kanzleramt und weniger für einen Politikwechsel. Ich bedauere, dass die Union ihre Offenheit für Koalitionen mit SPD und Grünen wie eine Monstranz vor sich herträgt. Nach der gescheiterten Koalition mit SPD und Grünen kann ich Friedrich Merz nur vor der Illusion warnen, dass mit linken Parteien die grundlegend andere Wirtschafts- und Migrationspolitik erreichbar wäre.“