Lange rollte der Rubel in Wadimir Putins Russland. Vor allem durch die boomende Kriegswirtschaft. Doch mittlerweile wurde das Land überrollt von horrenden Preisen und starker Inflation. Sogar der Kremlchef selbst musste sich jetzt dazu äußern.
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Putins Kriegswirtschaft bröckelt
Lange konnte sich Russland mit der Kriegswirtschaft über Wasser halten. Doch nun macht sich das Chaos in Putins Staat bemerkbar. Lebensmittel werden immer teurer, Unternehmen stoppen Investitionen, der Rubel verliert massiv an Wert. Sogar der Kremlherrscher selbst musste sich in seiner alljährlichen Pressekonferenz zur Inflation äußern: Der Anstieg der Preise sei „unangenehm und schlecht“.
Wladyslaw Wlasjuk, Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sagte gegenüber dem „Handelsblatt“: „Die russische Wirtschaft leidet, die Einnahmen reichen nicht aus“. Das ganze Geld fließt in die Rüstungswirtschaft, für andere Sektoren bleibe fast nichts übrig: „Das erinnert an die letzten Jahre der Sowjetunion.“
Um dagegenzuhalten, hat die russische Zentralbank die Leitzinsen auf 21 Prozent angehoben. Das soll gegen steigende Preise helfen und die Konjunktur dämpfen. Doch im Putin-Staat zeigt das keine Wirkung, das Wachstum geht weiterhin zurück. Gleichzeitig steigen die Preise nach offiziellen Daten aufs Jahr gerechnet um neun Prozent.
US-Sanktionen ziehen Russland runter
Ein Grund für die schlechte Wirtschaftslage sind neue Sanktionen durch US-Präsident Joe Biden. Die USA haben zum ersten Mal Strafen gegen die Gazprombank verhängt, wie der amerikanische Newssender „Bloomberg“ berichtet. Die Bank war das letzte große russische Finanzinstitut, das von westlichen Handelssperren verschont blieb. Einige europäische Länder zahlen über die Gazprombank das Gas, das sie weiterhin von Putin beziehen. Mit den Sanktionen brach der Rubel-Kurs ein.
Die US-Regierung könnte laut US-Medien sogar umfangreiche Ölsanktionen gegen Putin verhängen. Die Strafen würden nach dem „iranischem Modell“ ablaufen. Damit werden die Käufer des Öls sanktioniert.
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Auch wenn sich der Rubelkurs zuletzt wieder erholte, bleiben die Probleme. Das dürfte Putin dennoch nicht davon abhalten, von seinen Eroberungsfantasien abzurücken. Doch je länger die Krise anhält, desto eher dürfte seine Verhandlungsbereitschaft steigen.